Weihnachten ohne Jesus

Eine amerikanische Schule streicht Lieder mit Jesus-Bezug aus dem Programm ihres Konzerts zur Weihnachtszeit. Das ist nicht politisch korrekt, sondern eine Bildungslücke. Ein Kommentar von Stefanie Ramsperger
Von PRO
Jesus Christus ist untrennbar mit Weihnachten verbunden

Es ist Mitte Oktober, also kurz vor Weihnachten. Der Eindruck drängt sich uns zumindest auf, wenn wir die saisonalen Konsumgüter bestaunen, die der Einzelhandel in Aufstellern und Süßigkeiten-Regalen platziert hat. Und seit in der vergangenen Woche in unserer Nachbarschaft allen Ernstes eine weihnachtlich geschmückte Nordmanntanne grell blinkend Augenmigräne verursacht, kommen wir um die Erkenntnis nicht herum: Es weihnachtet bald. Also in wenigen Monaten.

Und da flattert auch schon folgende Nachricht auf unseren Schreibtisch: Großer Aufschrei im amerikanischen Virginia. Der Grund: Änderungen im Programm eines Schulkonzertes in der Weihnachtszeit. Lieder, in denen Jesus vorkommt, werden gestrichen. Die Schule möchte ihre Schülerschaft nicht verschrecken, die aus vielfältigen kulturellen Hintergründen stammt und teilweise mit dem Christentum nichts anzufangen weiß. Daher – man möchte da politisch korrekt sein und niemanden in seinen kulturellen und religiösen Gefühlen verletzen – die Streichung von Jesus aus dem Konzertprogramm in der Weihnachtszeit.

Die Schule legt nach eigenem Bekunden Wert auf Vielfalt. Kein schlechter Ansatz. Besser wäre es, zunächst mal die Schüler mit Facetten der kulturellen Vielfalt – zu denen das Kulturgut „Weihnachtslied“ durchaus einen Beitrag leistet – vertraut zu machen. Wie schade, wenn das Weihnachtslied unserem Drang nach Weltoffenheit zum Opfer fällt. Und welche Bildungslücke!

Wie soll Vielfalt denn gelebt werden, wenn man aus Angst, jemandes Gefühle zu verletzen, bestimmte Ausprägungen von Kultur gar nicht mehr vermittelt? Es ist kaum vorstellbar, dass die Schüler, alle im Teenie-Alter, so wenig mündig und belastbar sein sollen, dass die Zumutung eines Weihnachtsliedes sie zu emotionalen Tretminen machen würde.

Aber zurück zum Weihnachtsfest: Ohne Jesus gäbe es kein Weihnachten, denn Geburtstag ohne Geburtstagskind ist witzlos. Wer Jesus aus dem Programm des Weihnachtskonzertes streicht, kann es auch ganz bleiben lassen.

Wobei die Schule dies geschickt gelöst hat: Sie hat aus dem Konzert in der Weihnachtszeit ein „Winterkonzert“ gemacht. Wir kennen die Strategie hierzulande auch. Zum Beispiel von Weihnachtsmärkten, die auf weihnachtliche Musik verzichten, nicht aber auf Glühwein und Lebkuchen. Ob die wirklich den Zusammenhalt der Gesellschaft fördern oder eher, im Gegenteil, Ablehnung gegen solche Personengruppen schüren, derentwegen man auf seine Weihnachtsmusik verzichten soll (wohlgemerkt: Ohne dass diese das gefordert hätten), ist unwahrscheinlich.

Das Thema wird uns, bis es dann tatsächlich Weihnachten ist, sicher noch oft in den Weg gestellt. Aber bis dahin kommen ja noch die St. Martins-Umzüge, aus denen die politisch Korrekten Lichter- und Sonne-Mond-und-Sterne-Feste machen werden.

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