Knesset-Mitglied beim „Marsch des Lebens“ in Berlin

Der israelische Abgeordnete Matan Kahana lobt beim „Marsch des Lebens“ in Berlin die deutsch-israelische Freundschaft – und spricht eine Warnung aus.
Von Martin Schlorke
Marsch des Lebens

Der Knesset-Abgeordnete Matan Kahana hat in Berlin am „Marsch des Lebens“ teilgenommen. Der Politiker der Partei „Nationale Einheit“ warnte bei der Veranstaltung am Donnerstag vor dem Kanzleramt vor „der modernen Form des Antisemitismus“. Diese manifestiere sich als Hass gegen Israel. So sei Israel das einzige Land, das sich mit anderen Staaten auseinandersetzen muss, die seine vollständige Vernichtung fordern. Als Beispiel nannte Kahana den Iran.

Gleichzeitig betonte der Politiker, dass er dankbar sei, auf Deutschland zählen zu können – diplomatisch und innerhalb der militärisch-strategischen Zusammenarbeit. „Gemeinsam werden wir dafür sorgen, dass der Staat Israel alle seine Feinde besiegen wird“ und das jüdische Volk in Sicherheit leben könne.

„Marsch des Lebens“ Initiator Jobst Bittner (links) mit dem Knesset-Abgeordneten Matan Kahana

Mit Blick auf den Holocaust sagte Kahana, dass es keine Vergebung für die Verbrechen gebe, die auf europäischen Boden geschehen sind. Allerdings zeige die deutsch-israelische Freundschaft, dass die Nachkommen beider Nationen beschlossen haben, diese dunklen Tage wiedergutzumachen.

Pau warnt vor wachsendem Antisemitismus

Zuvor warnte die Linken-Politikerin und religionspolitische Sprecherin ihrer Bundestagsfraktion, Petra Pau, ebenfalls vor Antisemitismus. Die steigende Zahl an antisemitischen Gewalttaten in Deutschland und Europa „spricht eine bedrohliche Sprache“. Schockierend sei, dass Juden sich im Alltag aus Furcht vor Antisemitismus nicht mehr als solche zu erkennen geben. Daher erinnern „wir auch aus aktuellen Anlässen an die Finsternis der Geschichte“.

Der „Marsch des Lebens“ („March of Life“) wurde von Jobst und Charlotte Bittner von der evangelisch-freikirchlichen TOS-Gemeinde in Tübingen im Jahr 2007 initiiert. Inzwischen finden die Märsche weltweit statt, in diesem Jahr in knapp 70 Städten. Ziel ist das Gedenken an den Holocaust, die Versöhnung zwischen den Nachkommen der Täter- und Opfergeneration sowie der Einsatz für Israel und gegen Antisemitismus.

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