Die traditionellen Medien Presse und Rundfunk haben in den vergangenen Jahren nicht nur an Publikum, sondern auch dessen Vertrauen verloren. Das ergibt die aktuelle Erhebung des Edelman Trust Barometers 2016. Gaben vor zwei Jahren noch 69 Prozent der befragten Deutschen an, diesen Medien bei der Suche nach Nachrichten und aktuellen Informationen zu vertrauen, waren es nun nur noch 57 Prozent. Damit liegen diese Medien zwar in der Rangfolge noch vorn, aber das Internet mit seinen verschiedenen Quellen hat deutlich an Vertrauen gewonnen. Vor allem Inhalte, die es nur online gibt, haben in der Gunst der Nutzer aufgeholt: Im Vorjahr vertraute ihnen ein Drittel der Befragten, in der aktuellen Erhebung sind es 46 Prozent.
Noch weiter vorn rangieren Suchmaschinen, denen 56 Prozent der Befragten vertrauen – und die damit fast gleichauf mit den klassischen Medien liegen. In der Generation der „Millennials“, die zwischen 1980 und 1999 geboren wurden, liegen die Suchmaschinen im Vertrauens-Ranking mit 59 Prozent sogar noch vor Radio, Fernsehen und Zeitung. Diese Altersgruppe setzt auch eher auf Soziale Netzwerke als der Durchschnitt, von dem konstant ein Drittel diesen Netzwerken vertraut. Bei den jüngeren sind es fünf Prozentpunkte mehr. Besonders groß ist der Generationenunterschied beim Vertrauen in „Owned Media“, also in Internetseiten und Publikationen, die zu einem Unternehmen gehören. Während auch hier ein Drittel der durchschnittlichen Bevölkerung diesen Medien Vertrauen schenkt, sind es bei den Millennials 43 Prozent. „Der Aufbau eigener Medien-Plattformen und -Kanäle sowie eine Strategie für Suchmaschinenoptimierung sind vor diesem Hintergrund Investitionen in die Zukunft der Kommunikation“, lautet ein Resümee der Studie.