„Ein Fall für zwei“, „Der Staatsanwalt“, „Letzte Spur Berlin“, „Soko Leipzig“ – die Freitagskrimis im ZDF sind Kult und gehören auch für mich zum Start ins Wochenende.
Die Handlungsstränge sind genau das Richtige zum Ausklang der Arbeitswoche: nicht zu kompliziert und trotzdem wird man gut unterhalten.
Was ich besonders an den „Freitagskrimis“ mag: Meistens wird am Ende die Aufklärung des Mordes im Rückblick gezeigt und nicht in einem wortreichen Dialog erörtert. Den verstehe ich nämlich oft akustisch nur schlecht bis gar nicht.
Nuschelnde Schauspieler, die man nur von hinten sieht, gepaart mit zu lauter Musik oder Hintergrundgeräuschen sorgen bei mir als Hörgeräte-Trägerin immer wieder für Frust vorm Fernseher.
Selbst ein extra Lautsprecher und die TV-Einstellung im Hörgeräte-Menu haben mir bisher nicht weitergeholfen.
Gut, ich könnte noch Kopfhörer benutzen oder den TV-Ton direkt auf meine Hörgeräte zuschalten. Aber das kommt für mich nicht in Frage, ich möchte beim Krimiabend doch auch noch für meinen Mann ansprechbar bleiben.
Also hoffe ich weiter auf die Rückblenden. Wenn es gar nicht anders geht, muss ich hin und wieder mal beim besten Ehemann nachfragen: „Was hat sie jetzt gesagt?!“
Ich dachte, ich wäre die Einzige, der es so oder ähnlich beim Fernsehgucken geht. Aber weit gefehlt! Es ist ein verbreitetes Problem. Denn ARD und ZDF bieten seit 1. Juni eine zusätzliche Tonspur für „klare Sprache“. Durch eine spezielle Bearbeitung soll die Sprachverständlichkeit in Dialogen deutlich verbessert werden. Ich habe ich es noch nicht selbst getestet. Kommt noch. Gleich am Freitag. Das klingt für mich jedenfalls nach einem entspannten, gut verständlichen Krimi-Genuss. Ein Hoch auf die moderne Technik!
So eine Extra-Tonspur, die unwichtige und störende Geräusche und Worte ausblendet, das wäre auch eine nette Erfindung für meinen Alltag.
Was höre ich nicht alles im Laufe eines Tages: Manches baut auf und ermutigt mich. Es gibt aber auch immer wieder Worte, die mich eher niederdrücken oder Selbstzweifel schüren.
Das wäre doch klasse, wenn – quasi auf Knopfdruck – alles Negative, das ich höre, einfach weggefiltert würde. Nur noch gute Nachrichten hören. Netter Gedanke – aber fernab aller Realität.
Ich muss mit dem Mix leben. Aber ich entscheide, wie ich das Gehörte weiterverarbeite und welche Gedanken daraus entstehen. Außerdem spreche ich auch viele Worte. Was überwiegt da? Das Positive oder das Negative?
Das ist offensichtlich nicht nur eine Frage, die ich mir heute stelle. Verse aus dem Buch Prediger, das im dritten Jahrhundert vor Christus geschrieben wurden, halten mir das vor Augen:
Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben! Verbreite keine Lügen, vermeide jede Art von falschem Gerede! Halte dir immer vor Augen, was gut und richtig ist, und geh geradlinig darauf zu.
Prediger 4,23–25; Hoffnung für alle
Diese Worte sind für mich so etwas wie die neue Tonspur für „klare Sprache“.
Wenn ich mein Reden – und Hören – anhand dieser Verse prüfe, kann am Ende nur Gutes herauskommen.
Klare Sprache – im Umgang miteinander – und jetzt auch bei ARD und ZDF – DAS find ich gut.
Tschüß und bis nächste Woche!
Ihre Sabine Langenbach
Welche Meldungen haben Sie im Radio, Fernsehen, Internet, Zeitungen und Zeitschriften entdeckt bei denen Sie gesagt haben: „DAS find ich gut“? Schreiben Sie uns eine Mail an dasfindichgut@medieninitiative.pro