Klage gegen Aushängung der Zehn Gebote

Die Zehn Gebote in der Schule aushängen? Das planen Politiker in Louisiana ab dem kommenden Jahr. Dagegen regt sich nun Widerstand.
Von PRO

In Louisiana sollen ab 2025 die Zehn Gebote als Poster oder gerahmte Schriftstücke in Schulen ausgehängt werden. Darum gibt es derzeit einen Rechtsstreit, wie die „Tagesschau“ meldet. Kritiker argumentieren, dass die religiösen Symbole gegen die Verfassung verstoßen, die eine Trennung von Kirche und Staat vorsieht. Unterstützer hingegen sehen in den Geboten einen wichtigen moralischen Leitfaden für Schüler. 

Eine Gruppe von Eltern und Bürgerrechtsorganisationen hat die Klage eingereicht. Sie behaupten, dass die Aushängung der Zehn Gebote Schülern eine bestimmte religiöse Weltanschauung aufzwingt und somit gegen Prinzipien der religiösen Freiheit und Neutralität des Staates verstößt. „Es ist wichtig, dass öffentliche Schulen ein neutraler Ort bleiben, an dem Schüler aller Glaubensrichtungen und Weltanschauungen sich wohlfühlen können“, erklärt einer der Kläger.

Auf der anderen Seite stehen Befürworter, darunter konservative Politiker und religiöse Gruppen, die die Initiative unterstützen. Sie argumentieren, dass die Zehn Gebote eine historische und kulturelle Bedeutung haben und als Fundament von Moral und Ethik dienen.

Entscheidung mit Signalwirkung

Der Ausgang des Rechtsstreits könnte weitreichende Konsequenzen für das Bildungssystem in Louisiana und möglicherweise in anderen US-Bundesstaaten haben. Das Gericht muss entscheiden, ob die Aushängung der Zehn Gebote als Verstoß gegen die Verfassung betrachtet werden muss oder ob sie im Sinne der freien Meinungsäußerung und des kulturellen Erbes zulässig ist.

In der Vergangenheit gab es in den USA ähnliche Debatten und gerichtliche Auseinandersetzungen über die Rolle der Religion im öffentlichen Raum. Der aktuelle Fall in Louisiana könnte ein weiterer Meilenstein in der Diskussion über Trennung von Kirche und Staat sein.

Die Entscheidung des Gerichts wird mit Spannung erwartet, da sie nicht nur die rechtliche Lage in Louisiana klären, sondern auch Signalwirkung für zukünftige Fälle in anderen Bundesstaaten haben könnte.

Von: Emily Groh

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen