Kirchen warnen: Grundrecht auf Asyl nicht aushöhlen

Die Kirchen haben mit Blick auf die diesjährige Interkulturelle Woche vor einer Aushöhlung des Grundrechts auf Asyl gewarnt. Die Aufnahme geflüchteter Menschen sei eine gesellschaftliche Herausforderung, der man politisch begegnen müsse.
Das Grundrecht auf Asyl soll nach Meinung der Kirchen nicht ausgehöhlt werden

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland warnen davor, das Grundrecht auf Asyl auszuhöhlen. Sie fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass Länder und Kommunen durch entsprechende Regelungen und Ressourcen in die Lage versetzt werden müssen, Verpflichtungen bei der Aufnahme geflüchteter Menschen nachzukommen und dabei zugleich die Sicherheit und Ordnung im Land zu gewährleisten.

Unterzeichnet ist das Gemeinsame Wort zur Interkulturellen Woche von Bischöfin Kirsten Fehrs, Bischof Georg Bätzing und Metropolit Augoustinos. Aus Sicht der Theologen könne es niemals eine Option sein, „Menschen in existenziellen Notlagen abzuweisen oder auch zu verhindern, dass Menschen mit ihren Familienangehörigen zusammenleben“.

Die Initiativ-Woche vom 21. bis 28. September steht unter dem Motto „Dafür!“ und feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Dazu findet am 16. Mai in Berlin-Neukölln ein Ökumenischer Gottesdienst mit anschließendem Festakt statt. Für die Kirchenvertreter sei die Veranstaltung eine Antwort auf „größer werdende Vorbehalte und Ängste, auf zunehmende Ausgrenzung, offenen Rassismus und die Zurückweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte“.

Einsatz für Respekt und Wertschätzung

Jeder Mensch sei „unendlich wertvoll, unbezahlbar und unverzichtbar“. Die Kirchen wollten sich mit der Interkulturellen Woche daher für einen respektvollen, wertschätzenden Stil des Miteinanders einsetzen. Für das Zusammenleben in der Gesellschaft brauche es eine starke Demokratie, hieß es weiter: „Zu einer solchen demokratischen Kultur gehören unterschiedliche Interessen und Positionen ebenso wie der Streit um die besseren Lösungen und Entscheidungen.“

Die Auseinandersetzung in der Sache dürfe nie zu Hass führen, sondern müsse immer im gegenseitigen Respekt ausgetragen werden. „Nie darf die menschliche Würde der Andersdenkenden verletzt werden, auch wenn ihre Positionen gemäß der eigenen Überzeugung noch so falsch sind. Wir dürfen nicht müde werden, für unsere Demokratie zu kämpfen und immer wieder Brücken zu bauen von Mensch zu Mensch“, betonten die drei Theologen.

epd
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