Zur Jahreswende 2019/2020 vertrauten 36 Prozent der Deutschen der Evangelische Kirche. Das sind zwei Prozent weniger als im Vorjahresvergleich. Das zeigt eine Forsa-Umfrage für das RTL/ntv-Trendbarometer vom Montag. Der Katholischen Kirche vertraut demach nur etwa jeder siebte Deutsche (14 Prozent).
Gegenüber dem Vorjahr hat die Katholische Kirche damit vier Prozentpunkte eingebüßt. Die Umfrage zeigt auch, dass der Vertrauensschwund auch vor dem Papst nicht Halt gemacht hat. Papst Franziskus (29 Prozent) büßte in einem Jahr fünf Prozentpunkte an Glaubwürdigkeit ein. Das ist der höchste Vertrauensverlust in der Umfrage. Neben dem Papst verloren nur die Sparkassen (33 Prozent) ebenso deutlich an Vertrauen bei den Deutschen.
Gewinner: Der Zentralrat der Juden
Den größten Glaubwürdigkeitsgewinn verbuchte hingegen der Zentralrat der Juden. Er landet mit einem Plus von sechs Prozentpunkten bei insgesamt 40 Prozent. Auch der Islam hat mit einem Zuwachs von zwei Prozent unter den Deutschen an Vertrauen gewonnen. Die Umfrage zeigt: Der evangelischen Kirche vertrauen 36, dem Papst 29, der katholischen Kirche 14 und dem Islam neun Prozent der Deutschen.
Polizei, Ärzten und Universitäten führen das Vertrauens-Ranking an. Hier zeigte sich zur Jahreswende 2019/2020 ein ungebrochenes Vertrauen. Demnach schenken 80 Prozent der Bundesbürger der Polizei und den Ärzten, 77 Prozent den Hochschulen ihr Vertrauen. Das Vertrauen in Polizei und Ärzteschaft ist bei dem alljährlich ermittelten Institutionen-Ranking für das RTL/ntv-Trendbarometer sogar gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen (Polizei: +2, Ärzte: +3). Die Umfrage zeigt, dass 15 der 25 wichtigsten nicht-politischen Institutionen das gleiche oder sogar etwas größeres Vertrauen genießen als vor zwölf Monaten.
Für das Institutionen-Ranking hatte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa zwischen dem 18.12.2019 und dem 3.1.2020 2.505 Personen im Auftrag der Mediengruppe RTL befragt.
Von: Norbert Schäfer