Am Samstag ist in Osnabrück mit einem Festgottesdienst die „Woche für Leben“ gestartet. Die ökumenische Veranstaltung nimmt in diesem Jahr die Lebenssituation junger Menschen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren in den Blick. Unter dem Motto „Generation Z(ukunft). Sinnsuche zwischen Angst und Perspektive“ widmet sich die „Woche für das Leben“ vom 22. bis zum 29. April der evangelischen und katholischen Kirche in diesem Jahr den tiefgreifenden Zukunftsängsten und existenziellen Krisen von Jugendlichen.
„Die jungen Menschen der Generation Z kennen keine klare und einfache Welt“, sagte die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, beim Festgottesdienst, und weiter: „Sie gehen mit Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit ganz selbstverständlich um. Sie tun nichts unhinterfragt, stellen die ‚Sinnfrage‘ in sämtlichen Lebensbezügen und setzen klare Prioritäten in ihrem Leben.“
„Menschen in Not beistehen“
Die Gefährdung der psychischen Gesundheit junger Menschen habe während der letzten Jahre deutlich zugenommen, konstatierte die EKD-Ratsvorsitzende. „Existenzielle Krisen bis hin zu Suizidalität im Jugendalter sind keine Seltenheit“, erklärte Kurschus. Auch dafür wolle die „Woche für das Leben“ ausdrücklich sensibilisieren.
Christen sollten sich auf „die Not von Menschen einlassen und nach dem tiefen Sinn dessen, was Gott ihnen und uns zumutet und erleben lässt, fragen“, sagte der Diözesanadministrator des Bistums Osnabrück, Weihbischof Johannes Wübbe, in seiner Predigt. „Wo immer wir Menschen in Not beistehen und mit ihnen ausharren, bezeugen wir unseren Glauben an den Auferstandenen.“ Menschliche Hilfe, die ohne Hintergedanken von Herzen komme, bezeuge die absichtslose Hilfe Gottes und treffe ins Herz.
In herausfordernden Situationen suchten laut Wübbes Predigt-Manuskript Menschen jeden Alters nach einer solchen Hilfe – auch jüngere Menschen. „Die Generation Z, deren Denken und Handeln ohnehin stark von der Frage nach Sinn und Sinnhaftigkeit geprägt ist, hat die Corona-Pandemie besonders getroffen.“ Zugleich würden die psychischen Belastungen in dieser Generation gemeinhin unterschätzt. Die Lebenslage junger Menschen bleibe nach der Corona-Pandemie weiter angespannt. Die Frage nach der Zukunft der Erde beschäftigt sie stärker als andere Generationen. Zudem schürten die weltweite Sicherheitslage und Krieg in Europa bisher unbekannt gewesene Ängste und Verunsicherung.