Der Petersdom in Rom und der Mailänder Dom liegen auf Spitzenplätze der Sehenswürdigkeiten mit den meisten Besuchern in Europa. Für den Theologen Christian Cebulj von der Theologischen Hochschule in Chur werden kirchliche Räume vermehrt als kulturelle Schätze wahrgenommen. Sie zögen nicht nur Gläubige an, sondern auch Kulturinteressierte.
Gerade im Urlaub hätten Menschen Zeit für Dinge, die sie im Alltag nicht hätten. Der Trend zur Musealisierung schließe aber eine gewisse Spiritualität nicht aus. Menschen nähmen sich in der Kirche Zeit, um über Dinge nachzudenken und herunterzukommen. Dabei hätten auch spirituelle Fragen ihren Platz.
„Chance zu einem Perspektivenwechsel“
Wie der Theologe gegenüber dem Katholischen Nachrichtenportal kath.net erklärt, berge der Besuch in einer berühmten Kirche die „Chance zu einem Perspektivenwechsel“ und „spannende religiöse Lernchancen“, indem sich die Besucher mit der Architektur oder den historischen Eckdaten beschäftigen.
Für die hohen Besucherzahlen gebe es aber auch pragmatische Gründe. Kirchen lägen häufig in der Stadtmitte oder Besucher könnten dort wertvolle Kunstschätze bestaunen. Touristen würden es gut finden, wenn sie in Kirchen herzlich willkommen geheißen würden, gute Texte lesen oder einfach nur innehalten könnten.
Während in Europa der Petersdom und der Mailänder Dom weit vorne liege, sind in Österreich die Basilika in Mariazell mit über 700.000 Besuchern und das Benediktiner-Stift Melk mit 440.000 Besuchern die Besuchsmagneten.