Kirchen fordern Friedensmission für Region Berg-Karabach

Aufgrund des Krieges in der Ukraine und Israel ist der Konflikt in Berg-Karabach aus dem Blickfeld vieler gerutscht. Die Kirchen fordern nun von der Politik, die Situation in der Region zu befrieden.

Die Kirchen in Deutschland fordern von der Bundesregierung den Einsatz für den Schutz der Menschenrechte in der Region Berg-Karabach und Armenien. Es brauche eine „qualifizierte und machtvolle Friedensmission der UN oder der EU“, heißt es in einem Brief des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, und des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron, der am Freitag veröffentlicht wurde.

„Ohne Einschreiten der internationalen Staatengemeinschaft sind in Berg-Karabach verbliebene ethnische Armenier der Willkür der aserbaidschanischen Regierung und des Militärs ausgesetzt“, schreiben Bätzing, Kurschus und Miron. Man ersuche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), „wirksame Schritte zu ergreifen, um die aserbaidschanische Regierung zu einer gerechten und friedlichen Lösung des Konflikts zu bewegen“. Der Brief wurde bereits am 20. Oktober versandt.

Mehr als 200 Tote

Infolge des Angriffs Aserbaidschans auf das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Kerngebiet Berg-Karabachs am 19. September wurden laut Mitteilung über 200 Armenier getötet und weit mehr verletzt. Dem Angriff sei eine neunmonatige Sperre der Zufahrtswege nach Berg-Karabach vorausgegangen, was zu Hunger und medizinischer Unterversorgung und in deren Folge zu Toten und einer stark erhöhten Sterberate bei Neugeburten in der Region geführt habe.

Am 28. September hatte die Regierung der international nicht anerkannten Republik Arzach (Berg-Karabach) nach ihrer militärischen Niederlage die Auflösung der Republik zum 1. Januar 2024 beschlossen. Seitdem sind mehr als 100.000 Menschen aus der Region geflohen. Armenien erhält internationale Unterstützung zur Versorgung der Flüchtlinge, sei aber angesichts der Größe der Aufgabe überfordert, hieß es.

epd
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