Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) richtet einen evangelikalen Medienfonds ein. Der neue Fördertopf soll allen evangelikalen Medienhäusern in Deutschland zu Gute kommen. Er wird beim Gemeinschaftswerk Evangelischer Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main angesiedelt sein. Das wurde am Rand der Synode der EKD in Bonn bekannt. Zugleich beendete die Synode die Förderung des Wetzlarer Nachrichtendienstes idea. Die derzeit 139.000 Euro umfassende Unterstützung soll Ende 2019 auf Null zurückgefahren werden. Damit wolle man sich im Bereich der evangelikalen Medienarbeit neu ausrichten, so Ratsmitglied Andreas Barner.
Schwerpunkt auch des letzten Tages der EKD-Synode war indes die Auswertung des Reformationsjubiläums. Es wurde um bis zu zehn Millionen Euro teurer. Gleichzeitig waren die Kirchen am Reformationstag so gut gefüllt wie nie. Dennoch habe die EKD nur „einen kleinen Ausschnitt der Gesellschaft erreicht“, sagte Synodenpräses Irmgard Schwaetzer. Die Synode beschloss deswegen die Schaffung eines „Koordinationsteams“, das den Austausch der Impulse des Reformationsjahres zwischen den Landeskirchen fördern soll. Der Beschluss der Synode hob hervor, dass es 2017 „selbstverständlich geworden“ sei, dass sich auch kirchlich nicht gebundene Menschen intensiv für das Gelingen des Reformationsjubiläum engagiert hättten.
In dem Papier wird jedoch auch angemahnt, dass Begeisterung und Realismus einander die Waage halten müssten. „Vor uns liegen weder Wiedereintrittswellen noch Kirchendämmerung, sondern die Krise aller Institutionen, auf die wir unserer Kirche durch kluge Strukturen und innovative Formate antworten werden.“ Deswegen will sich die Evangelische Kirche künftig auch verstärkt der Digitalisierung widmen. Das Ratsmitglied der EKD, Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung, erinnerte daran, dass die Evangelische Kirche noch keine einheitliche Digitalisierungsstrategie habe. Dies soll nun bis 2018 erarbeitet werden.
Passend zu der in Bonn tagenden Weltklimakonferenz beschloss die Synode der EKD zudem ein Papier zum Klimaschutz. Darin werden alle Bereiche der EKD aufgefordert, ihre Anlagestrategien so zu überarbeiten, dass kein Geld mehr in fossile Brennstoffe, etwa die Braunkohleindustrie, investiert wird. Zudem sollen die Kirchen für eigene Aktivitäten„bis 2050 Klimaneutralität“ erreichen. Politisch will sich die Kirche für ein Klimaschutz-Sofortprogramm einsetzen, damit bis 2020 das Klimaziel einer Treibhausgasreduktion von 40 Prozent noch erreicht werden könne. Dabei will sie sich auch für die sozialverträgliche Abschaltung aller Kohlekraftwerke, die älter als 30 Jahre sind, einsetzen.
Von: Josef Seeberger