Die Kirchen brauchen einen „neuen missionarischen Aufbruch“. Das sagte der BR-Journalist Tilmann Kleinjung in einer Talkrunde von ARD alpha am Mittwoch. Die Kirchen müssten mitgliederorientierter denken und sich die Frage stellen, wie Menschen im 21. Jahrhundert mit dem christlichen Glauben noch erreicht werden können.
Kleinjung wünsche sich eine Kirche mit „Dienstleistungsmentalität“ wie der ADAC. Wer den ADAC anrufe, bekomme innerhalb kürzester Zeit Hilfe. Hilfe, in verschiedenen Lebenssituationen und -fragen müssten auch die Kirchen in einer ähnlichen Geschwindigkeit anbieten, erklärte der Journalist. Allerdings habe er nicht das Gefühl, dass eine solche Mentalität bei den Kirchen vorherrsche.
Kirche muss auf Nahbarkeit setzen
Social Media als „Allheilmittel“ sieht er skeptisch. Das, was Kirche auszeichne, sei eine gewisse Nahbarkeit. Diese könne nicht in der Art und Weise durch soziale Netzwerke geschaffen werden, wie sie beispielsweise durch eine Kirche im Ort möglich ist.
Der Religions- und Kultursoziologe Detlef Pollock sieht in der Nahbarkeit ebenfalls ein Kriterium für Erneuerung. Dort, wo Kirche in der Vergangenheit nah am Volk war, sei sie hoch geschätzt gewesen. Kirche müsse die Bedürfnisse der Menschen wahrnehmen, damit sie sich nicht von ihr abwenden. Zudem sei zu beobachten, dass, je autoritärer die Kirche auftrete, desto wahrscheinlicher die Abwendung von selbiger ist.
Einig waren sich die beiden Diskutanten auch bezüglich der Zukunft christlicher Werte. Diese seien in die Gesellschaft eingewandert und funktionierten deshalb auch mit einer weniger großen Kirche, sagte Pollack. Zu beobachten bleibe dagegen, wie sich „organisierte Nächstenliebe“, wie die Arbeit der Caritas oder Diakonie entwickle, wenn die dahinterstehenden Kirchen immer kleiner würden, fügte Kleinjung an.
Die Sedung „Glauben, Wissen, Zweifeln“ ist in der Mediathek des BR abrufbar.
6 Antworten
„Die Kirchen müssten mitgliederorientierter denken …“: Falsch! Die Kirche muss christusorientiert denken.
„Kirche mit „Dienstleistungsmentalität“ Falsch! Kirche muss zuerst Menschen aus der Welt heraussrufen und dann dienen.
„Dort, wo Kirche in der Vergangenheit nah am Volk war, sei sie hoch geschätzt gewesen.“ Falsches Ziel! Kirche muss nicht nah am Volk sein sondern nah an Christus. In der Welt hochgeschätzt zu sein ist niemals Ziel der Kirche.
„… christlicher Werte. Diese seien in die Gesellschaft eingewandert und funktionierten …“ Falsches Ziel! Es geht nicht um Etablierung christlicher Werte in der Gesellschaft, sondern darum, Menschen aus dieser Gesellschaft heraus in die Nachfolge Christi zu rufen. Kirche darf sich nicht anbiedern sondern muss Salz und Licht in der Gesellschaft sein. Das ist sie nur durch die Gegenwart Jesu.
Die Kirchen müssen das Evangelium predigen und die Christen müssen zeigen das sich mit biblischen Grundsätzen leben lässt.
Die Kirchen zeichnen sich durch Lauheit aus, das widerspricht aber dem Evangelium:
Wir werden durch unseren Glauben an Jesus Christus und Seine Gnade gerecht von Verfehlungen, ohne dass wir dafür eine Leistung erbringen müssen (Römer 3, 22-24; Epheser 2, 8-10).
Aber zwischen gerecht werden (aus Gnade) und gerecht bleiben (durch Taten) besteht ein großer Unterschied!
Bitte lesen Sie dazu die folgenden Bibelaussagen:
– laue Christen wird Jesus aus seinem Mund ausspucken (Offenbarung 3, 14-22) und
– wer keine reiche Frucht bringt, wird von Jesus getrennt (Johannes 15,1-8) und
damit Faulpelze und Taugenichtse (Matthäus 25,14-30).
Bitte lesen Sie auch Jakobus 2,24; Matthäus 6,19 + 20 und Matthäus 19,30.
Wie können Sie sich also tatkräftig für Jesus Christus engagieren?
Gott hat alles, was wir tun sollen, vorbereitet; an uns ist es nun, das Vorbereitete auszuführen
(Epheser2,10).
Bitten Sie IHN um Erkenntnis (Jakobus 1,5-8).
Jesus spricht in Matthäus 25,31-46 „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr für mich getan“ und erläutert das.
Und ER will, dass alle Menschen die Wahrheit erkennen (1.Timotheus 2,4). Auch Sie können die Evangelisation unterstützen, allerdings nur ein volles Evangelium und kein Wohlstands-bzw. Wohlfühlevangelium (Galater 1,7).
Vor allem ist die Vermittlung von einem lebendigem Christus im ALLtag wichtig und die Menschen hier vordergründig an die Hand zu nehmen wie sie an diesen Punkt kommen.
Danach folgt das „zur Seite“ stehen das ebenfalls groß geschrieben wird in der Bibel. Das eine folgt aus dem Anderen. Vielleicht wird zuviel Weltliches vermittelt anstatt Christus? Dazu braucht niemand eine Kirche!
Die Kirche ist immer eine dienende: Glauben im Alltag stärken, Menschen geistlich sowie sachlich dienen, eine Kirche öffnet sich für Menschen am Rande der Gesellschaft so wie es Jesus vormachte ( der immer im Gebet war)
Eine Kirche ist zeitlos ewig und steht über dem Zeitgeist. Das Wesentliche ist in ein Menschenherz die Liebe & Vergebung & Heilung Christi praktisch zu vermitteln und sein Wort lebendig im Gebet werden zu lassen im ganz normalem Alltag und hierzu z. B. auch kleinere Hauskreise anzubieten.
Darüberhinaus finde ich den „ADAC“ Gedanken nicht verkehrt, der wieder so ein weltliches Beispiel ist, welches eine lebendige Kirche nah an Christus nicht toppen kann.
Die Gemeinde muss sich wieder am Wort Gottes orientieren. Die Kirche zerpflückt Gottes Wort bis zur Unkenntlichkeit und verliert damit die Kraft. Jesus sagt: „Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es hinausschütte und lasse es von den Leuten zertreten“ (Matth. 5,13).
Die Kirche muss wieder zur Gemeinde werden! Die Apostelgeschichte berichtet uns von dem übernatürlichen Eingreifen, der Kraft Gottes – dem Heiligen Geist. Kinder Gottes haben eine direkte Verbindung zum allmächtigen Gott – da kann der ADAC nicht mithalten. Kinder Gottes lieben Gottes Wort und ernähren sich damit, dass sie den Willen Gottes leben.
L.G. Martin Dobat
Ist doch irgendwie traurig. Da reden zwei miteinander, die dich eh fast gleicher Meinung sind. In diesem Fall es ganz irdisch sehen, Soziologie und so.
Warum wird keiner eingeladen der das anders sieht, zB zurück zum Wort Gottes #Reformation
Bei der Aussage „Zudem sei zu beobachten, dass, je autoritärer die Kirche auftrete, desto wahrscheinlicher die Abwendung von selbiger ist.“ hätte man nachfragen können, autoritär auf welcher Grundlage?
Die EKD ist doch in vielen Bereichen nicht vom Zeitgeist zu trennen. Interessant wäre doch gewesen, wenn es dort wirklich unterschiedliche Positionen gegeben hätte und ein Teilnehmer eine Position wie einer der Kommentatoren vertreten hätte.
Come on BR, das könnt ihr besser.