Deutsche Kinder fühlen sich geliebt, wünschen sich aber mehr Zeit mit ihren Eltern – so könnten die Ergebnisse der „KIKA“-Umfrage zusammengefasst werden. Bei diesem „Elternzeugnis“ gab es, wie das Onlinemagazin des „Focus“ berichtet, sowohl für de Mütter, als auch für die Väter gute Noten, auch wenn die Männer im Durchschnitt einige Zehntel schlechter abschnitten als die Frauen. Insgesamt wurden 16 Kriterien abgefragt.
Kinder fühlen sich geliebt, wünschen sich aber mehr Aufmerksamkeit
Besonders gut beurteilten Kinder ihre Eltern in den Kategorien „loben und motivieren“, mit der Durchschnittsnote 2,3, und „Freunde respektieren“, mit der Durchschnittsnote 1,9. Beim Merkmal „Zeit haben“ erhielten die Eltern mit 2,8 die schlechteste Bewertung. Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in den Kategorien „Bei den Hausaufgaben helfen“ oder „Geduld haben“ wieder. Auch da gab es für die Eltern keine Bestnoten.
Wissenschaftlich begleitet wurde die Aktion von Sozialwissenschaftlerin Sigrid Tschöpe-Scheffler, Professorin an der Fachhochschule Köln. Ihr Fazit: In Deutschland könne weniger von einem Erziehungsnotstand als vielmehr von einem Ermutigungsnotstand gesprochen werden. Die Ergebnisse wurden im Rahmen des „Forums Deutschland für Kinder“ bekannt gegeben. UNICEF, der Deutsche Kinderschutzbund, das Deutsche Kinderhilfswerk und das Bündnis für Kinder riefen dazu auf, Kinder besser vor Vernachlässigung zu schützen. Als gute Beispiele für eine bessere Kinderbetreuung in Deutschland nannten sie unter anderem Elternschulungen, die verunsicherten Eltern frühzeitig Unterstützung bieten. Die Durchschnittsnoten wurden Bundesministerin Ursula von der Leyen während der Veranstaltung in Berlin überreicht.
Die Ergebnisse werden am Mittwoch, 29. Oktober, um 20.40 Uhr im „KI.KA-Kummerkasten: Wie gut sind Deutschlands Eltern?“ von Moderatorin Stephie Müller-Spirra und dem Schulsozialarbeiter Hendrik Stoya ausgewertet. (PRO)