Ganze 96 Prozent der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren lesen Magazine oder Comics wie "Donald Duck", 91 Prozent lesen Bücher. Dass die Printprodukte bei den Jüngsten keineswegs auf dem Rückzug sind, ist eines der zahlreichen Ergebnisse der "Kids-Verbraucher-Analyse 2012", für die über 2.000 Interviews mit Eltern und Kindern geführt wurden.
80 Prozent der Kinder ab 6 Jahren nutzen einen Computer, im Internet sind 74 Prozent unterwegs. Fast jeder zweite Nutzer unter den 10- bis 13-Jährigen ist nahezu täglich online. Bei den 4- bis 5-Jährigen hat knapp ein Viertel Computererfahrung. 14 Prozent kennen sich im Internet aus. Die meisten nutzen das Netz, um Informationen für die Schule zu sammeln. Auch Online-Spiele sind beliebt. Ingo Höhn, Geschäftsleiter des "Egmont Ehapa Verlags", stellte fest, dass die Nutzung traditioneller Medien deshalb aber keineswegs nachgelassen habe. "Kinder, die lesen, sind auch eher im Internet", sagte er. Die Medien verdrängten sich nicht gegenseitig, sondern liefen bei den Kindern parallel, sagte Ralf Bauer, Leiter Markt- und Mediaforschung beim Verlag.
Internet und Handy haben Kinderwelt umgekrempelt
Das zeigt sich auch bei den liebsten Freizeitbeschäftigungen der 6- bis 13-Jährigen. Bei den Top Ten der Mädchen liegt Freunde treffen, Fernsehen und Musik hören vorne. Bücher lesen folgt auf dem fünften Platz, im Internet surfen auf dem zehnten. Bei den Jungs sieht es ähnlich aus: Sie verbringen am liebsten Zeit mit den Freunden, sehen fern oder fahren Rad. Platz neun und zehn belegt das Surfen im Internet und das Spielen mit der Konsole. Bei den jüngeren Kindern spielt der Computer in der Freizeitgestaltung eine kleinere Rolle. Jungs schauen am liebsten fern, Mädchen spielen mit Puppen oder Stofftieren.
Von den 6- bis 13-Jährigen sind 17 Prozent im Besitz eines Smartphones. Das nutzen sie überwiegend zum Spielen oder Musik hören. Ein Handy haben in dieser Altersgruppe 78 Prozent, bei den 4- bis 5-Jährigen 26 Prozent. Die Zahl der jungen Handynutzer hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Analog zur starken Nutzung von Online-Games hat Zocken mit Handspielgeräten erstmals nachgelassen. 68 Prozent spielen mit Gameboy und Co. Spielkonsolen stehen in 69 Prozent aller Haushalte mit Kindern zwischen 6 und 13 Jahren.
Doch trotz aller Digitalität stehen klassische Spiele nach wie vor auf den Wunschzetteln der Kinder. 28 Prozent der 6- bis 13-Jährigen und 34 Prozent der 4- bis 5-Jährigen wünschen sich Kartenspiele, 27 und 37 Prozent Brettspiele. Dennoch stellte Bauer fest: Im Blick auf die vergangenen 20 Jahre hätten Internet und Handy die Mediennutzung der Kinder komplett umgekrempelt. (pro)