Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) begeht an Christen und anderen Minderheiten Völkermord. Das wirft US-Außenminister John Kerry der Miliz vor. Der IS habe sich zudem ethnischer Säuberungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht, erklärte Kerry in einer offiziellen Mitteilung des US-Außenministeriums. Die Verbrechen der Islamisten richteten sich in besonderer Weise gegen Christen, Jesiden und schiitische Muslime.
Das Außenministerium arbeite an einer Dokumentation der Fälle, die unabhängig untersucht werden müssten. Man würde „alles tun, um die Verantwortlichen für die unmenschlichen Taten zu fassen“, heißt es in einem Bericht der Zeitung Die Welt. Außerdem träfen die USA Vorbereitungen, um die vom IS kontrollierten Gebiete zu befreien und um die Minderheiten zu schützen.
Nach Angaben des chaldäisch-katholischen Bischofs von Aleppo, Antoine Audo, seien bereits zwei Drittel der syrischen Christen aus ihrem Heimatland geflohen. Derzeit lebten von den 1,5 Millionen Christen dort nur noch etwa 500.000. „Die Gefahren, denen wir jeden Tag ausgesetzt sind, sind unvorstellbar“, zitiert die Welt den Geistlichen. Der Bischof erklärte, dass die Gefahr in Syrien nicht zuerst vom syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ausgehe, sondern vom IS. 80 Prozent der syrischen Christen ständen hinter einer Wiederwahl des Staatschefs. (pro)