Die Verfilmung des Dan Brown-Romans „Sakrileg“ führte zu einer großen Empörung seitens des Vatikans. Vertreter verschiedener Diözesen bezeichneten den Film als „blasphemisch, unwahrheitsgemäß und den Glauben vergiftend“. Für „Illuminati“ (englischer Titel: „Angels and Demons“) wollte die Film-Crew ihre Schlüsselszenen im Vatikan und in zwei Kirchen Roms drehen.
Im Buch werden in den beiden Kirchen Kardinäle ermordet und mit mysteriösen Symbolen verstümmelt. In dem Film geht es um den Plan einer Geheimgesellschaft, während einer Papstwahl die Kontrolle über das Papsttum zu übernehmen. Regie führt erneut Ron Howard. Tom Hanks spielt wie bereits im ersten Film die Rolle des Harvard Professor Robert Langdom.
Die Türen für „Illuminati“ bleiben geschlossen
Pater Antonio Truda, Gemeindepfarrer der römischen Kirche „Santa Maria del Popolo“ soll laut der britischen Tageszeitung „The Times“ gesagt haben, dass es „keine Frage“ sei, ob er in seiner Kirche Filmszenen für Illuminati erlaube. „Es ist schlimm genug, ertragen zu müssen, dass Tour-Führer den Touristen die Szenen erklärten“, so Truda. Erzbischof Velasio De Paolis vom Vatikan sagte, dass Dan Brown „das Evangelium auf den Kopf gestellt hat, um den Glauben zu vergiften.“ Es sei inakzeptabel, Kirchen in Filmkulissen umzuwandeln, nur damit Browns blasphemische Romane zu lügnerischen Filmen im Namen des Geschäfts würden.
„Normalerweise lesen wir uns erst mal die Drehbücher durch. Aber dieses Mal war das nicht nötig. Der Name Dan Brown reichte aus“, sagte der Medienbeauftragte der Diözese Roms, Marco Fibbi. Wenn ein Film über Heilige oder Geschichten der kirchlich-künstlerischen Werte sei, gäben sie die Erlaubnis ohne jegliche Zweifel. „Aber wenn es eine Frage des Inhalts ist, der nicht dem traditionellen religiösen Kriterium entspricht, sind unsere Türen geschlossen.“
Ab Frühjahr 2009 in den Kinos
Die kirchlichen Örtlichkeiten sollen jetzt in den Studios von Columbia-Tristar in Los Angeles nachgebaut werden, hieß es. Die Film-Crew dreht bereits seit Anfang Juni in Rom. Die Dreharbeiten begannen wegen des Streiks der amerikanischen Film- und Fernseh-Autoren mit einigen Wochen Verspätung. Ursprünglich sollten sie laut „Focus Online“ etwa vier Monate dauern und neben den USA größtenteils in Rom und Umgebung stattfinden. Voraussichtlich im Frühjahr 2009 soll „Illuminati“ in die Kinos kommen. (PRO)