Kein Sex vor Ehe: Bento-Autorin kritisiert Kandidatenvorstellung bei „The Voice“

Eine Autorin von Bento.de bemängelt, dass die Sendung „The Voice of Germany“ bei einer christlichen Kandidatin Details zu ihrem Intimleben offenlegt. Solche Fragen seien diejenigen von „Klatschsüchtigen“.
Von PRO
Pärchen am Strand: In einem Einspielfilmchen von „The Voice of Germany“ wurden zu intime Details über die Liebesbeziehung einer Kandidatin erfragt, findet Bento.de-Autorin Helene Flachsenberg (Symbolbild)

Die Jugend-Plattform von Spiegel Online, Bento.de, kritisiert, wie sehr sich die Castingsendung „The Voice of Germany“ für das Liebesleben einer Kandidatin interessiert. Die gläubige Sängerin Amanda Jakucs interpretierte vergangenen Donnerstag in der Show das Lied „Stargazing“ von Kygo. In einem Einspielvideo wurde das Talent vorgestellt. Darin sprach sie über ihre Beziehung zu ihrem Mann Patrick Jakucs, den sie vor drei Monaten heiratete. Basis ihrer Beziehung sei ihre gemeinsame Liebe zu Jesus. Dass die beiden mit dem Sex bis zur Ehe gewartet haben, war ein prominenter Punkt im „The Voice“-Einspieler.

Frage der Klatschsüchtigen

Die Bento-Autorin Helene Flachsenberg betont, dass es in der Show eigentlich um die Gesangskünste der Teilnehmer und nicht vordergründig um deren Privatleben gehen sollte. Der Vorstellungsclip helfe dem Zuschauer, seine Sympathien zu sortieren. „Aber muss man dazu wirklich ihre intimsten Details kennen?“, fragt sie im Artikel.

Sie schreibt: „Dass Kandidatin Amanda sehr gläubig ist, war interessant zu wissen – es gab einen Einblick in ihre Einstellung zum Leben (hoffnungsvoll), und auch in die Art von Musik, die sie gern macht (Worship, also Lobpreisungslieder).“ Doch: „Es ist die neugierige Frage, die Klatschsüchtige auf einer Party stellen, über die sich Bekannte hinter ihrem Rücken lustig machen. Es ist die Frage, die du deinen engen Freunden beantwortest – aber nicht die Frage, die dir ein Fernsehsender stellt, bevor du ein Lied auf einer Bühne singst.“

Flachsenberg lobt, dass das Paar offen mit seiner Sexualität umgehe. Die Autorin fragt sich aber auch: „Ob sie das Thema von sich aus vor so einem großen Publikum ansprechen wollten, oder ob das ,The Voice‘-Team sie dazu gedrängt hat? Weiß man nicht.“ Die Frage, ob der Umgang mit Sex irgendetwas mit der Stimme der Kandidatin zu tun habe, sei leicht zu beantworten, schreibt Flachsenberg: „Nein, das hatte es nicht.“

Von: Martina Blatt

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