Kauder: „Die Evangelische Allianz in Berlin ist nicht mehr wegzudenken“

Volker Kauder (CDU) hat der Evangelischen Allianz für ihren politischen Einsatz gedankt. Zum Auftakt der Allianzkonferenz in Bad Blankenburg am Mittwochabend ermutigte Kauder Christen dazu, anderen Menschen Mut zu machen – gerade „denen, die meinten, sie müssten gegen alles sein“.
Von Nicolai Franz

Volker Kauder ist seit Jahren Dauergast auf der Allianzkonferenz. Kein Spitzenpolitiker besuchte das Glaubensfest in den vergangenen Jahren so häufig wie er. Bis 2018 reiste er als Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag an und sprach über seinen persönlichen Glauben, das christliche Menschenbild der CDU – und machte immer wieder auf Christenverfolgung aufmerksam.

Als er erstmals eingeladen worden sei, habe er nicht gedacht, „dass mich diese Begegnung so fesseln wird, dass ich jedes Jahr wieder gekommen bin“, sagte Kauder vor Hunderten Teilnehmern in der Konferenzhalle. 

In diesem Jahr feiert die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) ihr 125. Jubiläum. Im vergangenen Jahr hatte es wegen der Pandemie ein überwiegend digitales Programm gegeben. Kauder betonte, er freue sich, dass eine Präsenzveranstaltung in diesem Jahr möglich sei. Dafür habe er gebetet. Die Veranstaltungen der Allianzkonferenz werden auch im Livestream übertragen.

Kauder dankte ausdrücklich der Evangelischen Allianz für deren Engagement in Berlin. Die EAD unterhält ein Büro in der Hauptstadt, ihr Beauftragter ist Uwe Heimowski, der auch Vorstandsmitglied der Christlichen Medieninitiative pro ist. Die DEA sei in Berlin „als Berater und auch als eine Einrichtung, wo man mit seinen Sorgen hinkommen kann, nicht mehr wegzudenken“. Er finde es großartig, dass „wir mit Uwe Heimowski in Berlin jemanden haben, der die Szene kennt und der das, was wir in diesem evangelischen Kreis denken, hier in die Politik hineinträgt“.

Rückzug aus der Politik

Die Zuhörer ermutigte Kauder, auf die Kraft des Glaubens hinzuweisen: „Auch in der schwierigen Zeit der Pandemie sind wir in Gottes Hand. Und Gott ist an unserer Seite! Jesus Christus hat uns auch in dieser schweren Zeit nicht alleine gelassen.“ Das müssten vor allem die vielen „mutlosen Menschen“ hören, „die meinen, sie müssten gegen alles sein und könnten nur noch leben, wenn sie protestieren.“ Welche Gruppe er damit genau meinte, ließ Kauder offen. „Wir wissen Jesus Christus an unserer Seite, auf ihn können wir bauen und können deshalb auch in schwierigen Zeiten voll Vertrauen in die Zukunft schauen.“

Kauder wird nicht mehr für den Bundestag kandidieren. Er wird am 3. September 72 Jahre alt. Er wolle in seinem bisherigen Wahlkreis nun Platz machen für eine junge Frau. Sie sei katholisch und ebenfalls vom christlichen Glauben überzeugt. „Es wächst also etwas nach im ‚C‘, auch wenn wir Platz machen.“

Die 125. Bad Blankenburger Allianzkonferenz befasst sich mit verschiedenen biblischen Themen und Fragen des Christentums. Die Konferenz der Evangelischen Allianz wurde am Mittwochabend in dem Ort in Thüringen eröffnet und läuft noch bis zum Sonntag. Auf dem Programm steht auch die Premiere des Theaterstücks „Eine Frau mit Vision – Anna von Weling“ der Münchner Schauspielerin Mirjana Angelina. Thema des Theaterstücks ist das Leben der Gründerin der Allianzkonferenz, Anna von Weling (1837–1900).

Allianzkonferenz ausgebucht

An der Jubiläumskonferenz können nach Angaben der Veranstalter aufgrund der aktuellen Corona-Hygienevorschriften bis zu 500 Menschen teilnehmen. Anmeldungen seien nicht mehr möglich, hieß es. Alle Hauptveranstaltungen würden digital übertragen.

Die Evangelische Allianz in Deutschland mit Sitz in Bad Blankenburg ist ein Netzwerk, zu dem Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften gehören. Die theologische Basis des Miteinanders ist die sogenannte Glaubensbasis, deren erste Fassung 1846 bei der Gründung der Evangelischen Allianz in London verabschiedet wurde.

Zu dem Netzwerk der EAD gehören rund 1.000 örtliche Allianzkreise, in denen sich Christen aus verschiedenen landes- und freikirchlichen Gemeinden, Organisationen und Werken treffen, um vor Ort zusammenzuarbeiten. Besonderer Schwerpunkt ist das gemeinsame Gebet.

Mit Material von epd

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8 Antworten

  1. Allein mir fehlt der Glaube bezüglich des „C“ im politischen Engagement des Herrn Volker Kauder.
    1) Laut Presseberichten war er es doch, der beispielsweise alles unternahm, um die Werbeaktivitäten der Tabakindustrie gegen die Restriktionsvorschläge seitens der Medizin zu schützen. Erst nach seiner Abwahl aus dem Fraktionsvorsitz konnte die Unionssuchtbeauftragte etwas erreichen. Wie steht es hier mit der Schöpfungsverantwortung des Herrn Kauders?
    2) Einige Zeit stand auf der Homepage der Rüstungsfabrik Heckler und Koch in Oberndorf am Neckar, dass der dortige Wahlkreis-Abgeordnete Kauder seine „schützende Hand“ über sie halte. Der Dokumentarfilm „Der Tod, die Waffen, das Schweigen“ zeigt, wie schlussendlich Flüchtlinge aus auch mit H&K-Waffen geführten Kriegen nach Deutschland, auch nach Oberndorf, kommen. Ein geschlossener Kreislauf unter Volker Kauders Ägide.
    3) Wenn die Jesu die „Goldenen Regel“ als Handlungsmaxime empfiehlt, dann reicht es nicht aus, auf die verfolgten Glaubensgeschwister aufmerksam zu machen, sondern dann muss auch selbstkritisch gefragt werden, wo überall in der Welt sogenannte christliche Länder durch ihre interessengeleitete Außenwirtschafts- und Militärpolitik zu diesen Konflikten beitragen. Auch habe ich nie vernommen, dass Herr Kauder bei der Bundesregierung die Realisierung des Bundestagsbeschluss vom März 2010, die US-Atombomben aus Deutschland abzuziehen, eingefordert hätte. Und das sind doch Massenvernichtungsgeräte zum Töten von Millionen von Menschen. Kann sich damit ein an Menschenrechte und vor allem an das „C“ gebundener Politiker zufrieden geben?
    4) Das aus der badischen Landeskirche hervorgegangen Szenario „Sicherheit neu denken. Von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik.“ zeigt auf, wie eine an Jesus und an den Menschenrechten ausgerichtete Politik aussehen könnte.

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    1. Danke, Herr Dr. Theodor Ziegler, für Ihren aufklärenden , kritischen Kommentar !Nicht alles, wo ein „C“ drauf steht, ist ein „C“drin !
      Aber ich möchte trotz allem, Herrn Kauder keine Heuchelei unterstellen.
      Aber leider habe ich auch den Eindruck von „Matze“ ( dem folgenden Kommentar), dass Herr Kauder so ein bißchen als „Feigenblatt für die Frommen“ und als „Fischer“ für die Selben für die C D U ist. Er wurde schon zu Baakes Zeiten sehr hervorgehoben.

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  2. Christen sind aber auch nicht dazu da zu allem ja zu sagen. Wenn auf der CSD Demo keine Corona Regeln eingehalten werden, die Querdenkerdemo verboten wird, dann stimmt etwas nicht mehr. Es braucht sich dann keiner wundern, wenn ein Teil der Christen immer mehr in dem aktuellen Geschehen an die Schilderungen über die Endzeit erinnert wird. Es gibt immer mehr Grundrechtseinschränkungen und einen Teil der Verantwortung trägt auch Herr Kauder. Bei all seinen Verdiensten entsteht immer mehr der Eindruck, dass er die Aufgabe hat die frommen bei Laune zu halten, dass sie bei den vielen Missstände nicht aufmucken

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  3. Herr Kauder ist nicht das, was ich mir unter Christ vorstelle. Eher diametral entgegengesetzt. Immer, wenn die Kauder-Lobhudelei einsetzt, empfehle ich den Artikel über ihn in Wikipedia. Dort steht beschrieben, dass Herr Kauder für und gegen alles ist, was ein christliches Leben ausmacht. Hört bitte auf, diesen Mann irgendwie mit dem Christentum in Verbindung zu bringen. Er ist ein Apparatschick, ein gnadenloser Lobbyist, der das Christentum zu seinem persönlichen Vorteil instrumentalisiert. Fallt bitte nicht mehr darauf ein.

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    1. Lieber Heinrich Palitsch, Standhaftigkeit ist kein Zeichen von Rechtschaffenheit. Kauder ist auch ein standhafter Waffenlobbyist. Wie vereinbaren Sie das mit dem Christentum?

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  4. Und wieder werfen die „Frommen im Lande“ die Verurteilungsmaschine an… wäre mal an der Zeit die Balken ins Sägewerk zu bringen…
    P.S. Man kann Herrn Kauder in allen möglichen Sachfragen kritisieren. Aber der Hochmut, mit dem hier das Christsein anderer abgeurteilt wird, ist widerlich!

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