Über 180 Figuren von Jesus und Maria standen bislang auf dem Gelände der katholischen San-Domenico-Schule im kalifornischen San Anselmo. Eine „große Zahl“ dieser Figuren wurde in den vergangenen Wochen an unauffällige Orte auf dem Campus umgesiedelt, berichten mehrere Medien. Andere Statuen sollen verschenkt werden. Die Absicht sei, künftige Schüler nicht zu befremden und die Tradition der „inklusiven Erziehung“ fortzuführen, sagte Kimberly Pinkson, Kommunikationsleiterin der Schule.
Rund 80 Prozent der Schüler seien nicht katholisch, heißt es vonseiten der Schule. Im Unterricht würden ganz unterschiedliche Religionen behandelt. Einige Eltern hätten dennoch protestiert: Die Lokalzeitung Marin Independent Journal zitiert unter anderem die Mutter Shannon Fitzpatrick, die eine Erosion der katholischen Prägung der Schule befürchtet. „Seit wir hier sind, wurde das Wort ‚katholisch‘ vom Mission Statement gestrichen“, außerdem seien die Sakramente vom Lehrplan verschwunden, Logo und Schuluniform hätten eine „weniger katholische“ Optik verpasst bekommen.
Vor allem durch die Verbreitung von christlichen und konservativen Medien in den USA sorgt die Schule für Diskussionen. Das Faktencheck-Portal Snoopes bewertet die Aufregung als übertrieben: Die Schule sei eine unabhängige katholische Schule, keine kirchliche, und stehe somit nicht unter der Kontrolle der Kirche. Zudem sei eine Figur des Schutzpatrons der Einrichtung, Dominikus, an einem besonders auffälligen Ort platziert worden. Eine neue Debatte um politische Korrektheit sei daher nicht angebracht. (pro)
Von: mb