Katholische Kirche vermeidet Wahlempfehlung

Obwohl sie sich vor einiger Zeit gegen die AfD ausgesprochen habe, will die katholische Kirche in Thüringen keine konkrete Wahlempfehlung vor der Landtagswahl geben. Stattdessen will sie sich für Demokratie stark machen.
Wahlen

Die katholische Kirche geht nach den Worten ihres Erfurter Bischofs Ulrich Neymeyr ohne eine konkrete Wahlempfehlung in die Thüringer Landtagswahl am 1. September. Die Wählerinnen und Wähler müssten selbst entscheiden, wo sie ihr Kreuz machten, sagte Neymeyr dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag). Die Erklärung „Eintreten für die Demokratie“ deutlich vor der Landtagswahl sei keine Wahlempfehlung gewesen.

Darin hatte sich die Kirche klar gegen die AfD gestellt, etwa indem sie kirchliche Ämter und Ämter in der AfD für unvereinbar erklärten. Neymeyr sagte dazu in dem Interview: „Wir Bischöfe haben uns bewusst deutlich vor den Wahlen mit der erwähnten Erklärung zu Wort gemeldet, um nicht mitten im Wahlkampf mit Wahlempfehlungen zu kommen.“

Es sei der katholischen Kirche aber ein Anliegen, die eigene Position klar zu benennen. Er selbst sehe etwa auch die von vielen befürchtete Gefahr, dass demokratische Prozesse und Institutionen angezweifelt und verächtlich gemacht werden. „Man muss sich für die Demokratie einsetzen“, betonte der katholische Geistliche.

So spiele in der Migrationsdebatte auch völkisches Gedankengut eine Rolle. Die Kirche sehe indes „nicht nur das deutsche Volk, sondern Menschen aus allen Sprachen und Nationen“. Deutsche hätten „eigentlich eine besondere Verpflichtung, Menschen aufzunehmen, denen zu Hause Gefahr für Leib und Leben droht, weil wir zur Zeit des Nationalsozialismus Millionen zur Flucht gezwungen haben“, betonte Neymeyr.

epd
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