Katholische Kirche sowie Sinti und Roma arbeiten NS-Geschichte auf

79 Jahre nach Kriegsende will die katholische Kirche ihre Geschichte im Zusammenhang mit der Verfolgung von Sinti und Roma während der Nazi-Herrschaft aufarbeiten. Und auch die Nachkriegsgeschichte soll beleuchtet werden.
Georg Bätzing

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz und der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma wollen die Geschichte der katholischen Kirche im Zusammenhang mit der Verfolgung von Sinti und Roma während des Nationalsozialismus aufarbeiten. Die Vorsitzenden von Bischofskonferenz und Zentralrat, Georg Bätzing und Romani Rose, hätten bei einem Treffen in Limburg am Dienstag eine unabhängige wissenschaftliche Untersuchung besprochen, teilten Bischofskonferenz und Zentralrat gemeinsam am Mittwoch mit.

Bätzing erklärte, die Rolle der katholischen Kirche im Zusammenhang mit der Verfolgung und massenhaften Ermordung von Sinti und Roma in der NS-Zeit sei noch nicht hinreichend aufgearbeitet. Es gebe zwar einzelne Studien, die sich aber jeweils auf bestimmte Regionen oder das Wirken von Einzelpersonen beschränkten. „Daher wollen wir uns verstärkt für eine weitere wissenschaftliche Erforschung einsetzen“, sagte der Limburger Bischof. „Das sind wir den Menschen schuldig, die damals Unrecht und Verfolgung erlitten haben, die deportiert und ermordet worden sind.“

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Rose begrüßte die Bereitschaft der Bischofskonferenz zur Aufarbeitung. „Wie wir heute wissen, hatten katholische Bischöfe schon sehr früh genaue Kenntnis von der Dimension der NS-Verbrechen an Sinti und Roma“, sagte er. Für den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma sei es bedeutsam, dass auch der Antiziganismus nach 1945 seitens der katholischen Kirche in die historische Aufarbeitung einbezogen werde.

epd
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