Das Thema „Terror in Paris“ bleibt beim Kölner Karneval tabu. Das Festkomitee Kölner Karneval hatte zunächst einen Wagen entworfen, der einen Kölner Jeck mit einem Stift in der Hand zeigt. Er stellt sich einem Terroristen entgegen, der mit Sprengstoffgürtel und Waffe in der Hand auf sein Gegenüber zielt. Der Stift verstopft den Lauf und zu allem Überfluss pinkelt der Comic-Hund Idefix dem Attentäter auch noch ans Bein. Am Mittwochabend dann die Kehrtwende: Wegen Sicherheitsbedenken, wie es zunächst hieß, fahre der Wagen nicht mit. Die Organisatoren teilten später mit: „Einen Persiflagewagen, der die Freiheit und leichte Art des Karnevals einschränkt, möchten wir nicht.“
Es gab viel Kritik an dieser Entscheidung, allen voran beschwerten sich die Karnevalisten selbst via Facebook. Der WDR zitiert den Wagenbauer Jacques Tilly mit den Worten: „Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht alle Selbstmord aus Angst vor dem Tod begehen.“ Kabarettist Dieter Nuhr erklärte, er finde die Entscheidung „lächerlich“ und halte sie für eine „Form von vorauseilendem Gehorsam“. Sogar Bundesjustizminister Heiko Maas protestierte via Twitter: „Aus Angst auf Meinungsfreiheit verzichten, ist genau falsche Reaktion auf Terror.“