Käßmann gegen Waffenlieferungen an Israel

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel hat Kanzler Scholz Deutschlands volle Unterstützung für Israel betont – auch bezüglich Waffenlieferungen. Die frühere EKD-Ratspräsidentin sieht das anders.
Margot Käßmann

Die Theologin Margot Käßmann hat sich gegen deutsche Waffenlieferungen nach Israel ausgesprochen. Sie sei überzeugt, „dass Deutschland gut daran tut, aus unserem Land keine Waffen in Krisen- und Kriegsgebiete zu liefern“, sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch dem Portal evangelische-zeitung.de. Deutschland habe entschieden, an der Seite Israels zu stehen, dennoch müsse es auch in Zeiten ständiger Eskalation „noch Stimmen geben, die auf Mäßigung, Frieden und Versöhnung hinwirken“, sagte Käßmann.

Zugleich erwartet Käßmann von den Kirchen eine klare Position gegen Antisemitismus und Antijudaismus. „Jesus war Jude. Wir sind verpflichtet, als Christinnen und Christen gemeinsam mit Jüdinnen und Juden, für ihre Religionsfreiheit, die Freiheit ihres Lebens einzutreten“, sagte die Theologin. Jeder Mensch in Deutschland müsse dem Hass auf Israel entgegentreten, „in der Schule, am Arbeitsplatz, auf der Straße, in den Medien und auch in den sogenannten sozialen Netzwerken“. Das Ausmaß des Hasses habe sie „zutiefst schockiert“, sagte Käßmann.

epd
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