Die Kabarettistin Christine Prayon hat die ZDF-Satiresendungen „heute-show“ und das „ZDF Magazin Royal“ deutlich kritisiert. In einem Interview mit dem „Kontext Wochenmagazin“ wirft die als „Birte Schneider“ bekannte Außenreporterin der „heute-show“ eine Verengung des Diskurses vor: „Ich habe mit der Art, wie die großen gesellschaftlich prägenden Themen sei Corona behandelt werden, zunehmend Bauchschmerzen bekommen.“
Ihre Bedenken habe sie auch mit den Verantwortlichen geteilt und erklärt, dass sie sich nicht mehr daran beteiligen wolle, Andersdenkende der Lächerlichkeit preiszugeben. „Satire darf sich nicht daran beteiligen, den Diskurs zu verengen.“ Aus ihrer Sicht sei aber aktuell genau das Gegenteil der Fall.
Im Interview nennt Prayon neben der Corona-Pandemie auch den Krieg in der Ukraine als Beispiel. „Da werden Narrative und Positionen von Gruppen, die gesellschaftlich in der Hierarchie weit oben stehen, unablässig wiederholt und gleichzeitig wird Stimmung gegen Andersdenkende gemacht.“ Das habe nichts mehr mit Satire zu tun.
Kritik an Medien
Als Konsequenz habe sie für sich entschieden, nicht mehr in der „heute-show“ aufzutreten. Obwohl ihr das ZDF trotz der Kritik die Tür offenlassen wolle, habe sie für sich einen Schlussstrich gezogen. Letztmalig war sie im vergangenen September in der Sendung zu sehen.
Im Interview bemängelt Prayon zudem auch die grundsätzliche Berichterstattung während der Pandemie. Auch hier sei der Diskurs verengt worden. Im Laufe der Pandemie sei es immer schwieriger geworden, Fragen und Unsicherheiten bezüglich der Impfung beantwortet zu bekommen. Zudem seien immer nur bestimmte Akteure zu Wort gekommen. Konkrete Beispiele nannte Prayon im Interview nicht.
Mittlerweile hat das ZDF auf das Interview reagiert. Auf Nachfrage von „Bild“ teilte das ZDF mit, dass die „unregelmäßige Zusammenarbeit“ mit Christine Prayon auf eigenen Wunsch hin beendet wurde. „Die Zusammenarbeit haben wir sehr geschätzt und lassen die Tür für weitere Auftritte offen.“