Junge Menschen im Lockdown: Stress, Netflix und die Frage nach dem Sinn

Fehlende Freizeitaktivitäten, mangelnde soziale Kontakte, psychische Belastungen: Die Auswirkungen der Pandemie auf Jugendliche sind immens, legt eine Umfrage nahe. Viele Befragte stellten sich zudem vermehrt Sinnfragen.
Von PRO

Die Pandemie ist noch nicht vorbei, doch schon jetzt werden Spuren sichtbar. Das legt eine Umfrage nahe, die die Christliche Medieninitiative pro, die auch das Christliche Medienmagazin PRO herausgibt, in Zusammenarbeit mit ERF Medien und der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) durchgeführt hat.

Demnach haben junge Menschen verstärkt mit psychischen Belastungen wie Stress (64 Prozent), Depressionen (44 Prozent) und Angstzuständen (31 Prozent) zu tun. 19 Prozent der Befragten gaben an, „aufgrund negativer Auswirkungen der Pandemie“ bereits Hilfe in Anspruch genommen zu haben.

„In diesen Zeiten kann der christliche Glaube Hoffnung und Halt geben. Zudem wirken sich die Ermutigung und Stärkung durch den Glauben auch positiv auf die psychische Verfassung aus“, erklärte Christoph Irion, Geschäftsführer der Christlichen Medieninitiative pro.

Interaktion und digitale Angebote der Kirchen sind gefragt

Insgesamt nutzten die befragten Jugendlichen digitale Medien stärker als vor der Pandemie. Besonders Streamingdienste wie Netflix stehen bei ihnen hoch im Kurs.

Denn die Mediennutzung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist schnelllebig und interaktiv – das wirkt sich auch auf die Erwartungen an Kirche und Gemeinden aus: Jeder vierte Jugendliche ohne Kirchenbezug würde sich mehr digitale Angebote wie Online-Gruppenevents und Streaming-Gottesdienste sowie eine stärkere Social-Media-Präsenz wünschen, um sich einer Kirchengemeinde anzuschließen. 

Eine modernere Gestaltung etwa durch Interaktivität und Bewegung sowie praktische Übertragungen auf den Alltag zählt für 34 Prozent der Befragten ohne Kirchenbezug zu einem ansprechenden Angebot christlicher Gemeinden. „Von kreativen Video-Beiträgen bis hin zu digitalen Live-Umfragen, die in die Predigt eingebaut werden, gibt es viele Möglichkeiten, kirchliche Angebote an die Gewohnheiten der jungen Generation anzupassen“, so Irion weiter. „Dadurch können Jugendliche auch ganz einfach miteinbezogen werden. Denn junge Menschen möchten keine passiven Besucher, sondern aktive Mitgestalter sein.“

Die Umfrage basiert auf einer Erhebung von Umfrage.media im Auftrag der Christlichen Medieninitiative pro, die in der zweiten Januarwoche 2022 unter 841 Personen ab 13 Jahren durchgeführt wurde.

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Eine Antwort

  1. „mehr digitale Angebote wie Online-Gruppenevents und Streaming-Gottesdienste“
    – sicher besser dies, als gar keine Kontakte oder gar völlige Gottesdienst-Abstinenz

    Was aber nottut ist doch das Ausbrechen aus dem Corona-verursachten ständigen „Online“.

    Also: Treffen mit echten Menschen, im echten Gegenüber, sei es Corona-bedingt auch nur die kleinste Kleingruppe.
    Und Gottesdienste vor Ort besuchen (mit allen gebotenen Corona-Vorsichtsmaßnahmen).

    Auch: Hinaus in die Natur, Gottes Schöpfung genießen, – am besten mit der Familie oder einigen Freunden.

    Der Gegenakzent der Christen muss in dieser Krise nicht nur ein inhaltlicher sein. Es muss jetzt – geradezu zeichenhaft – die echte Begegnung, die persönliche Einladung, das Ausbrechen aus „Online“ sein.

    Also Schluss an dieser Stelle. Ich geh jetzt vor die Tür 😉

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