Schüchterne bis plumpe Anmache, süßlicher Tonfall, vulgäre Kommentare gehörten zum Alltag zahlreicher Jugendlicher, schreibt Voigt. Freizügig zeigten sich vor allem junge Mädchen im Internet. „Mit neuer Selbstverständlichkeit verwenden sie das alte, von Männern gebrauchte Vokabular für Körperselbstbilder und sexuelle Intimität.“ Voigt befasst sich in seiner Dissertation mit „Mädchenfreundschaften unter dem Einfluss von Social Media“. In der aktuellen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) gibt er Einblicke in sein wissenschaftliches Projekt.
„Mädchen posten täglich Fotos und bekräftigen ihren sozialen Status über ihr Aussehen. Süß und sexy wollen sie sein. Anhand der ‚Likes‘ und Kommentare loten sie ihre Beliebtheit in der Clique aus“, sagt der Kulturwissenschaftler der Ludwig-Maximilian-Universität. „Normen und Moralvorstellungen vermitteln sich Gleichaltrige sich gegenseitig“. Sex gehöre zum Kennenlernen dazu, Beziehungen müssten nicht dauerhaft sein. Wichtiger sei das souveräne Beenden ein Partnerschaft.