Die CDU will keine "Staatsreligion", doch bedeutet Christsein nicht nur eine "private Frömmigkeit", sondern Engagement im öffentlichen Raum. Das sagte der Generalsekretär der Partei, Hermann Gröhe, in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel nahm das 60-jährige Bestehen der Partei zum Anlass, ebenfalls an deren christliches Fundament zu erinnern.
Von PRO
Foto: pro / ZDF
In der Sendung "Berlin direkt" wies Gröhe am Sonntag den Vorwurf zurück, die CDU vermenge Staat und Religion. "Dass es keine Staatsreligion gibt, ist in diesem Lande seit 1919 geklärt, und das wird von niemandem in Zweifel gezogen". Doch zugleich betonte der CDU-Generalsekretär, dass Religion nicht nur private Frömmigkeit bedeute. "Religionen, ob die christliche, die jüdische oder die muslimische, haben immer auch den öffentlichen Raum und das menschliche Miteinander geprägt." Dass dies "in friedlicher Weise und in Respekt voreinander" geschehe, sei die Leitidee des Artikels Eins des Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Gröhe fügte hinzu: "Gerade diese Leitidee verdanken wir ganz wesentlich christlichen Wertvorstellungen."
In Deutschland gebe es "ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass unsere politische Kultur religiöse Wurzeln" habe, so der CDU-Politiker. "Und es ist übrigens oft aus dem Munde von muslimischen Zuwanderern zu hören, dass ihnen nicht die christliche Präsenz in Europa zu schaffen macht, sondern eher unsere Religionsvergessenheit." Der Staat müsse weltanschaulich neutral sein, erklärte Gröhe. Doch die Vorstellungen von Menschenwürde, Menschenrechten und sozialer Marktwirtschaft seien "wesentlich durch christliche Ethik" geprägt. "Und wir von der CDU stehen ausdrücklich für diese christlich geprägte Tradition."
Merkel sieht "Gefahr, eigener Religion nicht mehr bewusst zu sein"
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Freitag vor rund 1.100 Parteimitgliedern aus Niedersachsen und Bremen mehr Stolz auf christliche Werte in ihrer Partei gefordert. Die CDU-Vorsitzende sagte laut dpa: "Wir sind die Christdemokraten, wir haben das christliche Menschenbild." Sie forderte mehr Einsatz für das "C" im Namen der Christdemokraten.
Bei einem Festakt zum 60-jährigen Bestehen der CDU am Samstag in Goslar sagte Merkel, die Union sei politische Heimat für Christlich-Soziale, Liberale und Wertkonservative. "Lassen Sie uns zu diesen drei Wurzeln bekennen." Ihre Partei sei ein "historischer Brückenschlag" mit gemeinsamer Verantwortung für Deutschland. "Gemeinsamkeit in den Grundwerten, Gemeinsamkeit der Generationen und Gemeinsamkeit von Menschen aus allen Schichten und Gruppen, Landsmannschaften und Religionen." Merkel fügte hinzu: "Wir erleben eine Zeit, in der wir Gefahr laufen, uns unserer eigenen Identität, Kultur und Religion nicht mehr ausreichend bewusst zu sein", warnte Merkel. Daraus folge: Je mehr sich ein Land seiner Werte bewusst sei, desto mehr werde einem auch von anderen Respekt entgegengebracht.
In Goslar vereinigten sich am 20. Oktober 1950 zunächst die drei Landesverbände Hannover, Braunschweig und Oldenburg zur CDU Niedersachsen. Einen Tag später hielt die Bundespartei ihren Gründungsparteitag in Goslar ab, bei dem Konrad Adenauer zum ersten Bundesvorsitzenden gewählt wurde. (pro)
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