Die Süddeutsche Zeitung (SZ) setzt diese Woche einen Schwerpunkt auf das Themenfeld „Schule und Religion“. Das Grundgesetz garantiert den Religionsunterricht an deutschen Schulen. Die SZ will aber den Sinn dieses Schulfaches angesichts der vermehrten Kirchenaustritte von Christen hinterfragen. Auch der Ursache für den Aufschwung von Schulen in konfessioneller Trägerschaft geht die Artikelserie nach. Schüler, Lehrer und Studenten sprechen in den Artikeln über ihr Verhältnis zum Glauben.
In der Reportage „Heidenspaß“ begibt sich die Journalistin Ulrike Nimz in die ostdeutsche Kleinstadt Tangermünde. Sie besucht das Diesterweg-Gymnasium und begleitet den Islamwissenschaftler Christoph Carmesin, der durch Sachsen-Anhalt reist, um Schülern Grundkenntnisse zum Islam zu vermitteln.
Die Journalistin hat sich diesen Teil Deutschlands ausgesucht, weil er „einer der gottlosesten Landstriche der Welt“ sei. Ihren Zahlen nach sind dort 15 Prozent evangelisch-lutherisch und 3 Prozent katholisch, der Rest ist konfessionslos. „Nirgendwo wirkt die DDR so nach wie in Glaubensfragen“, schreibt Nimz. Die meisten Schüler seien deshalb auch im Ethikunterricht zu finden.