Der US-amerikanische Schauspieler John Malkovich wird eine Rolle in der Serie „The New Pope“ (Der neue Papst) übernehmen. Das hat der Sender Sky Deutschland am Montag in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Das Papstdrama ist eine Gemeinschaftsproduktion von Sky Italien, dem amerikanischen Sender HBO und dem französischen „Canal+“. Es ist der Nachfolger von „The Young Pope“ (Der junge Papst) – einer zehnteiligen, von der Kritik gelobten Miniserie von 2016 über den ersten Amerikaner, der Papst wird.
Malkovich wird sich in der Fortsetzung der Besetzung rund um den britischen Schauspieler Jude Law anschließen. Der spielte beim Vorgänger die Hauptrolle des namensgebenden „Young Pope“ – den fiktiven Pius XIII. Ob Pius auch in „The New Pope“ die Hauptperson sein wird, oder ob gar Malkovich den neuen Protagonisten gibt, ist noch unklar. Zu Malkovichs Rolle machte Sky bislang keine Angaben. Sowohl Malkovich als auch Law wurden bereits für zwei Oscars nominiert.
Wie schon bei der Vorgängerserie wird Oscar-Preisträger Paolo Sorrentino die kreative Führung der Produktion übernehmen. Der 48-jährige Italiener schrieb das Drehbuch und wird Regie führen. Die Dreharbeiten für „The New Pope“ sollen im November 2018 in Italien anlaufen.
Vorgängerserie über einen widersprüchlichen Papst
Die Vorgängerserie „The Young Pope“ kam bei den Kritikern gut an. Die „New York Times“ etwa betitelte ihre Rezension: „‚The Young Pope‘ ist wunderschön und lächerlich“. Schön sei an der Serie ihre Bildgewalt und die Faszination der Religion, lächerlich das teils stark überzeichnete Handlungsgerüst der Serie. Doch genau diese Überzeichnung mache den Reiz aus.
Denn die Hauptfigur Pius XIII. – mit bürgerlichem Namen Lenny Belardo – ist ein Mann der Widersprüche. „Wie Gott: Drei in einem, einer in dreien“, beschreibt er sich selbst im offiziellen Trailer von „The Young Pope“. Belardo ist gefangen zwischen Tradition und Moderne. Er ist jung für einen Papst, raucht Kette, liebt Kirsch-Cola und die Popkultur. Aber er ist auch rücksichtslos konservativ. Seine Begrüßungsrede auf dem Petersplatz beginnt er mit einer Anschuldigung an die Gläubigen: „Ihr habt Gott vergessen“. Mit Ökumene und Wohlfühl-Katholizismus sei nun Schluss.
Außerdem hat dieser Papst eine tyrannische Ader. Er droht politischen Gegnern mit Exkommunikation und nötigt Priester, das Beichtgeheimnis zu brechen. Als seinen „Consigliere“, seinen Chefberater, installiert er gegen den Willen der Kurie Schwester Mary (gespielt von Diane Keaton) die Nonne, die ihn, einen Waisen, großgezogen hat. Ein Großteil der Serie dreht sich um Machtkämpfe.
So erntete die Serie katholischerseits auch Kritik. Die vatikanische Zeitung „L’Osservatore“ etwa bewertete sie zwar insgesamt positiv, nannte die Art und Weise, wie die Serie den Kirchenstaat darstellt, aber auch „ätzend“ und „grotesk“.