Der Islam könne durchaus Thema von Satire sein, sagt John Cleese, und man könne sich über Muslime lustig machen. „Sie töten einen nur hinterher, ja.“ Er fügt hinzu: „Ich glaube, dass sich Muslime an unsere Werte anpassen sollten, wenn sie aus Ländern mit anderen Wertesystemen in den Westen kommen. Ich würde ja auch empfehlen, nicht im Bikini durch Saudi-Arabien zu laufen.“ Aber natürlich gebe es unter Muslimen „anständige, bewundernswerte Menschen“, sagt Cleese im Interview mit dem Magazin Der Spiegel. „Muslime, die bei uns leben, sind Teil unserer Gesellschaft. Sie haben das Recht, ausgelacht zu werden.“
John Cleese war Mitglied der britischen Comedy-Truppe Monty Python. Die BBC strahlte 1969 die ersten Folgen ihrer Sketch-Sendung „Monty Pythons Flying Circus“ aus. Nach der Trennung der Gruppe 1983 schrieb Cleese Drehbücher und produzierte Filme. Der Spiegel bat den 75-Jährigen anlässlich des Erscheinens seiner Autobiografie („Wo war ich nochmal?“, erschienen im Blessing Verlag) um ein Interview.
1982 habe Cleese mit seinem Monty Python-Kollegen Graham Chapman ein paar Szenen für den Film „Sinn des Lebens“ geschrieben, in denen ein Ajatollah gegen Dinge des Westens wütete, unter anderem Klopapier. Die Szenen kamen nicht in den Film, auch wenn Cleese sie für die besten hielt. „Das ist einer der Gründe, warum ich keine Python-Filme mehr machen wollte: Ich hatte keine Lust mehr, überstimmt zu werden.“
Über den Propheten Mohammed würde er sich indes niemals lustig machen, sagt der Drehbuchautor. „Wieso soll man das tun? Oder wieso soll man sich über Jesus oder den heiligen Franziskus lustig machen? Das waren wunderbare Menschen. Die Menschen sind dann lustig, wenn sie sich unpassend benehmen. Wenn das Ego den Verstand dominiert.“