Johannes Mickenbecker von den „Real Life Guys“ hatte am Mittwoch einen teilweise emotionalen Auftritt bei „Stern TV“. Dem 27-Jährigen fehlen die Worte, als er nach Philipp gefragt wird. Ihm kommen die Tränen ob der schönen Erinnerungen an seinen Zwillingsbruder. Im Einspieler bekennt Johannes: „Mein Glaube hat mich zu 100 Prozent durch die schwere Krankheitszeit getragen.“ Sein Bruder habe ihm beigebracht, in schwierigen Dingen auf Gott zu vertrauen. Er freue sich auf ein Wiedersehen mit ihm in der Ewigkeit.
Moderator Steffen Halaschka zeigte sich beeindruckt, in welch radikaler Offenheit Johannes und sein Zwillingsbruder Philipp bei ihrem gemeinsamen Auftritt in der Sendung 2021 über ihren Glauben gesprochen haben. Damals wusste Philipp bereits, dass er nach ärztlicher Prognose keine Heilung von seinem Krebs mehr erwarten konnte.
„Nie ans Aufhören gedacht“
Mickenbecker erzählt, dass ihn das erste Drehbuch des Spielfilms über die „Real Life Guys“ schockiert habe, auch weil vieles nicht nah genug an der Realität war. Er sei aber zufrieden, dass gemeinsam mit den Produzenten ein gutes Produkt entstanden sei. Zur Kinopremiere hatte er dem Hessischen Rundfunk gesagt, er habe eingefordert, dass der christliche Glaube einen Raum im Film einnehmen muss.
Der Film „Leben ist jetzt“ erzählt die Geschichte der „erfindungsreichsten Geschwister im YouTube-Universum“, die mit fliegenden Badewannen und U-Booten ein Millionenpublikum begeisterten. Die zwei Brüder und ihre Schwester aus der südhessischen Gemeinde Bickenbach hatten ihren Youtube-Kanal 2016 gegründet und lebten dort ihre Abenteuerlust und Kreativität aus. Im Film selbst kommen auch echte Filmsequenzen aus dem Leben der Mickenbeckers vor.
Schwester Elli starb 2018 bei einem Flugzeugabsturz, 2020 machte Philipp Mickenbecker seine Diagnose, Lymphdrüsenkrebs im Endstadium, öffentlich. Johannes hat trotz des Todes der beiden Geschwister nie daran gedacht, das Projekt mit dem Youtube-Kanal zu beenden. Auch aktuell habe das Team ein neues Flug-Projekt geplant, um die Menschen zu begeistern.
Für Johannes habe die eigene Familiengeschichte seine Sichtweise auf das Leben verändert: „Ich möchte daher meine Zeit sinnvoll verbringen.“ Bereits 2023 ist der Dokumentarfilm „Real Life“ erschienen, der die letzten Lebensmonate von Phillip mit Video begleitet.
