Auf dem Außengrundstück der Claremont United Methodist Kirche in Kalifornien sind Maria und Josef von ihrem neugeborenen Kind Jesus getrennt und hinter Maschen- und Stacheldraht eingesperrt. So zeigt es eine lebensgroße Krippenszene derzeit. Sie soll Kritik an der aktuellen US-Einwanderungspolitik üben, wie das christliche Magazin Relevant berichtet.
Die Pastorin der Gemeinde, Karen Clark Ristine, erklärt den Hintergrund in einer Stellungnahme: „In einer Zeit unseres Landes, in der Flüchtlingsfamilien an unseren Grenzen Asyl suchen und unfreiwillig voneinander getrennt werden, denken wir an die wohl bekannteste Flüchtlingsfamilie der Welt, Jesus, Maria und Josef, die Heilige Familie.“ Weiter erklärt sie: „Stellen Sie sich vor, Josef und Maria würden an der Grenze separiert und Jesus, nicht älter als zwei Jahre, würde von seiner Mutter getrennt und hinter den Zaun eines Gefangenenlagers des Grenzschutzes gebracht – so wie es mehr als 5.500 Kindern in den vergangenen drei Jahren ergangen ist.“
Die US-Regierung unter Donald Trump steht seit zwei Jahren in der Kritik, geflüchtete und illegal eingereiste Familien an der mexikanischen Grenze auseinanderzureißen. Dabei werden die Eltern inhaftiert und die Kinder in staatliche Unterkünfte gebracht. Offiziellen Berichten zufolge sollen tausende Kinder von ihren Eltern getrennt worden sein. Im Juni 2018 unterzeichnete Präsident Trump ein Dekret, das die Praxis beenden sollte. Doch auch 2019 berichteten Menschenrechtler von hunderten Fällen dieser Art.
Im Innern der Kirche von Claremont findet sich übrigens eine weitere Krippenszene: Die Heilige Familie wiedervereint im Beisein der Engel.
Von: Anna Lutz