Am 31. Juli startet die 124. Allianzkonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA). Das jährliche fünftägige Treffen der Christen steht dieses Jahr unter dem Motto „Hoch und heilig“. Es solle dazu dienen, den Blick neu auf Jesus Christus auszurichten, heißt es in einer Mitteilung der Veranstalter im Vorfeld. Im Fokus stehen Bibeltexte aus dem Hebräerbrief.
Einer der Redner ist Hans-Jürgen Abromeit, Bischof des Sprengels Mecklenburg und Pommern. „„Der Hebräerbrief ist heute wieder sehr aktuell. In einer Zeit, in der Stars zählen, Menschen als Prominente verehrt werden, weil sie etwas vermeintlich Großes getan haben oder Großartiges leisten können, zeigt uns der Hebräerbrief einen Jesus, der uns hilft, weil er gelitten hat.“ An Jesus werde deutlich: „Nur der leidende Gott kann helfen.“ Das habe schon der Theologe und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer erkannt. „Jesu Leiden hat die Kraft, menschliche Schuld wegzunehmen, und einen neuen Anfang zu ermöglichen“, sagte Abromeit. Die Kraft der Leiden Christi sei eines der wichtigsten Themen für Christen.
Politischer Redner: Volker Kauder
Zum 70. Jubiläum des Grundgesetzes präsentieren die Organisatoren außerdem eine Sonderaustellung in der Stadthalle von Bad Blankenburg. Führungen durch die Ausstellung fänden außer am Sonntag, dem 4. August, dreimal täglich statt. „Freiheit, Frieden und Rechtsstaat sind keine Selbstläufer“, sagte Hartmut Steeb, Leiter der Konferenz und ehemaliger DEA-Generalsekretär. Nach dem Dritten Reich sei das Grundgesetz mit seiner Werteordnung „hart erarbeitet“ worden. Die biblisch-christlichen Grundwerte darin dürften keiner „postmodernen Beliebigkeit weichen“. Steeb übergab das Amt des Generalsekretärs der Deutschen Evangelischen Allianz in diesem Jahr an seinen Nachfolger Reinhardt Schink und leitet die Veranstaltung zum letzten Mal.
Politischer Gast wird der CDU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder sein. Der Unionspolitiker setzt sich international immer wieder für die Durchsetzung der Religionsfreiheit und gegen Unterdrückung und Verfolgung von Christen oder religiösen Minderheiten ein. In Seminaren und Vorträgen geht es neben biblischen Themen auch um gesellschaftliche Debatten wie das Recht auf den sogenannten assistierten Suizid oder die Zukunft der multikulturellen Gesellschaft. Auch zu internationalen Themen wie das Verhältnis zwischen Israel und Palästina gibt es Veranstaltungen.
Wie im Vorjahr erwarten die Organisatoren etwa 1.700 Teilnehmer. An der Konferenz können Besucher komplett teilnehmen oder als Tagesgäste ohne vorherige Anmeldung. Die Evangelische Allianz versteht sich als Netzwerk verschiedener evangelisch gesinnter Organisationen und Gemeinden. Gegründet wurde sie 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung. In Deutschland gib es rund 1.000 örtliche Allianzen. Vorsitzender der DEA ist Pastor Ekkehart Vetter, hauptamtlich Präses des freikirchlichen Mülheimer Verbandes. Die erste Bad Blankenburger Allianzkonferenz fand 1886 statt.
Von: Swanhild Zacharias