Jeder Zweite von Nachrichtenflut im Internet überfordert

Ein Großteil der Menschen, die sich im Internet über Aktuelles informieren, tut das regelmäßig. Der Flut an Informationen sind jedoch viele nicht gewachsen, wie eine Umfrage zeigt.
Von Norbert Schäfer
Smartphone Google Nachrichten

Jeder Zweite, der sich im Internet über aktuelle Ereignisse und das Zeitgeschehen informiert, ist mit der Fülle der Informationen häufig überfordert. Das hat eine repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom ergeben. Dazu wurden mehr als 1.000 Internetnutzer in Deutschland im Alter ab 16 Jahren befragt.

Laut der aktuellen Umfrage verfolgen 50 Prozent der Befragten mehrmals täglich im Internet die Nachrichten. 32 Prozent gaben an, dies einmal täglich zu tun. Etwa jeder Zehnte (13 Prozent) bemüht mehrmals pro Woche das Internet gezielt nach Nachrichten. Nur 5 Prozent informieren sich seltener. Fast sechs von zehn (58 Prozent) der Befragten waren unsicher, welchen Nachrichten im Internet sie vertrauen können. Fast ebenso viele (62 Prozent) gaben an, ihren Nachrichtenkonsum manchmal bewusst zu reduzieren, wenn sie die Informationsflut überfordert.

Junge Menschen favorisieren Instagram

Insgesamt 90 Prozent der deutschen Internetnutzer ab 16 Jahren informieren sich online zu aktuellen Ereignissen und dem Zeitgeschehen aus Politik, Wirtschaft, Sport oder Kultur. Das entspricht rund 55 Millionen Menschen. Mehr als Dreiviertel (78 Prozent) benutzen dazu Nachrichten-Websites oder Apps. 44 Prozent der Befragten informieren sich über soziale Medien. Etwa jeder Vierte (27 Prozent) bezieht seine Informationen über Messenger-Dienste oder über Videos auf Youtube (26 Prozent). Nicht einmal jeder Fünfte (18 Prozent) hört Podcasts, um sich über aktuelle Ereignisse zu informieren.

Mit Blick auf die genutzten Nachrichten-Websites und Apps gaben 47 Prozent der Befragten an, sich in der Regel bei klassischen überregionalen, lokalen oder internationalen Printmedien wie beispielsweise spiegel.de, bild.de oder faz.net zu informieren. 44 Prozent gaben an, dafür Websites oder Apps von öffentlich-rechtlichen sowie privaten Fernseh- und Radiosendern wie beispielsweise tagesschau.de, wdr.de oder n-tv.de zu nutzen. Die Startseiten von Internetzugangsprovidern wie t-online.de, gmx.de oder web.de nutzen demnach 35 Prozent der Befragten, um an Nachrichten zu gelangen. Etwa jeder zehnte Internetnutzer (11 Prozent) gab an, sich auf Seiten von Redaktions- und Recherchenetzwerken wie etwa correctiv.org zu informieren.

Unter denjenigen, die sich über soziale Medien oder Messenger mit Nachrichten versorgten, ist bei 90 Prozent der unter 30-Jährigen Instagram der Favorit. In dieser Altersgruppe nutzt jeder Zweite (50 Prozent) WhatsApp, um sich auf dem Laufenden zu halten, gefolgt von TikTok (44 Prozent) und Facebook (39 Prozent). Den Kurznachrichtendienst X nutzen 27 Prozent, Snapchat 22 Prozent.

Bei den über 30-Jährigen spielt bei mehr als zwei Dritteln (68 Prozent) Facebook die größte Rolle beim Nachrichtenkonsum in sozialen Medien. Fast ebenso viele in dieser Altersgruppen nutzen WhatsApp (67 Prozent), jeder Zweite Instagram (50 Prozent). Telegram wird von knapp einem Viertel (24 Prozent) in dieser Altersgruppe für Nachrichten genutzt, fast ebenso viele nutzen TikTok (23 Prozent). Deutlich geringer greifen die über 30-Jährigen auf X (17 Prozent) und LinkedIn (13 Prozent) für aktuelle Informationen zurück.

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