Ein Drittel der Katholiken nutzt das Internet auch für kirchliche oder religiöse Inhalte. Das zeigt der aktuelle „MDG-Trendmonitor – Religiöse Kommunikation 2020/21“. Religiöse Bücher würden in vergleichsweise hohen Anteilen auch von Katholiken aus kirchenferneren Segmenten und jüngeren Altersgruppen gelesen. Am größten sei das Interesse an Büchern über den Sinn des Lebens beziehungsweise zur Bewältigung von Sinn- oder auch Lebenskrisen. Kirchliche und religiöse Angebote im Radio und Fernsehen hätten eine bemerkenswerte Reichweite und erreichten zum Teil auch kirchendistanziertere Segmente. Das Interesse an medialen Beiträgen zu Glaube und Religiosität sei kontinuierlich vorhanden, war ein zentrales Ergebnis der Studie.
Die digitale Transformation sei auch für die kirchliche Medienarbeit einschneidend, hieß es weiter. Eine wichtige Erkenntnis der Studie sei, „wie konstant Religiosität nach wie vor ist“, sagte MDG-Geschäftsführerin Ariadne Klingbeil. „Dabei bedeutet der Rückgang der Kirchenmitglieder nicht, dass Religiosität in der Bevölkerung an Bedeutung verliert.“
Crossmediales Denken und Handeln wachsen der Studie zufolge auch in der katholischen Medienwelt. „Beides, digitale und analoge Angebote, gilt es zu gestalten und zu ermöglichen“, erklärte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), am Mittwoch zur Vorstellung der Erhebung. Darin wurden die Einstellung von Katholiken zu Kirche, Religion und Glaube sowie ihre Mediennutzung untersucht.
Der MDG-Trendmonitor wurde laut Bischofskonferenz seit 1999 zum vierten Mal erarbeitet. Im Sommer 2020 seien für die Neuauflage 1.690 Katholikinnen und Katholiken ab 14 Jahren repräsentativ befragt worden. Die Studie wurde ausgeführt vom Institut für Demoskopie Allensbach und der Sinus Markt- und Sozialforschung im Auftrag der MDG Medien-Dienstleistung mit Unterstützung der Deutschen Bischofskonferenz.