Sollte Donald Trump im November zum Präsidenten der USA gewählt werden, dann wird er sein Stellvertreter: der Senator aus Ohio, J.D. Vance, ein gläubiger Christ.
Vance ließ sich 2019 katholisch taufen. Aufgewachsen ist er evangelisch, habe aber nie eine besonders starke Verbindung zu irgendeiner Denomination gehabt, sagte er in einem Interview des Magazins „The American Conservative“. Er sei heute davon überzeugt, dass der katholische Glaube wahr ist. Viele Menschen, die ihm etwas bedeuteten, seien ebenfalls katholisch, er habe sich viele Jahre mit dem Katholizismus beschäftigt.
Fan von Augustinus
Als eines seiner Glaubensvorbilder nennt er den Kirchenvater Augustinus. Er habe ihn den christlichen Glauben auch intellektuell verstehen lassen. Augustinus habe ihm bewiesen, dass man nicht „dumm sein muss, um Christ zu sein“, wie es ihn sein Umfeld lange habe glauben lassen.
Vance stammt aus einer Arbeiterfamilie und schwierigen familiären Verhältnissen, mit einem alkoholabhängigen Großvater und einer drogensüchtigen Mutter. Er selbst drohte als Jugendlicher auf die schiefe Bahn zu kommen, konnte aber vor allem durch die Hilfe seiner Großmutter einen besseren Weg einschlagen. Vance hat Philosophie, Politikwissenschaften und Jura studiert, galt lange Zeit als Kritiker Trumps, hat aber in den letzten Jahren auch da eine Kehrtwende hingelegt.
Gegen Abtreibung, gegen Ukrainehilfe
So ist Vance laut „Frankfurter Rundschau“ etwa für seine Ablehnung eines Rechts auf Abtreibung bekannt. Außenpolitisch lehnt er eine finanzielle Unterstützung der Ukraine ab und drängt darauf, dass das Land Teile seines Territoriums an Russland abgibt, um den Frieden zu sichern. Er teilt die Behauptung, dass die Wahlniederlage Trumps im Jahr 2020 nicht rechtmäßig gewesen sei und unterstützte Beteiligte des sogenannten Sturms auf das Kapitol, die wegen ihres illegalen Protests im Gefängnis saßen.
Er selbst sagt, seine politischen Positionen seien eng verbunden mit der katholischen Soziallehre. „Ich hoffe, mein Glaube macht mich leidenschaftlicher und führt dazu, dass ich mich mit den Menschen verbunden fühle, die Schwierigkeiten haben“, sagte er 2019.