Ab Mai will das ZDF ein eigenes geistliches Wort für Moslems im Internet anbieten – als ein Pendant zum christlichen „Wort zum Sonntag“. Nach Aussagen von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender soll solch ein Angebot dazu beitragen, der Diskussion um Integration neuen Schwung zu verleihen und den Islam besser kennen zu lernen.
Raddatz: „Wir machen uns selbst etwas vor“
„Solange wir die Grundfragen nicht klären…, machen wir uns selbst etwas vor. Wir bauen uns eine Illusion auf“, sagte Raddatz in einem Interview mit dem „Deutschlandfunk“. „Wir behaupten, integrativ tätig zu sein, was im Grunde nicht möglich ist, solange eben das Bekenntnis der Muslime zum demokratischen Rechtsstaat nicht verbindlich vorliegt.“ Für solch ein Bekenntns sei ein gemeinsamer Dialog nötig, „in dem die Grundlagen festgelegt werden“. Diese Art von Grundsatzdialog habe bisher noch nicht stattgefunden, bemängelt Raddatz.
Themen wie etwa „Menschenrechte und Grundrechte im demokratischen Rechtsstaat“ oder die fehlende Religionsfreiheit in der moslemischen Gemeinschaft seien bisher „nicht im Mindesten angesprochen“ worden. Diese Frage sei sogar von der Politik „bewusst umkurvt“ worden. Solange solche Themen nicht offen angesprochen würden, könnten auch nicht Probleme wie der so genannte „Ehrenmord“ oder die generelle Frage des Gewaltmonopols des Rechtsstaats gelöst werden. Dieses erkenne der Islam nicht an, weil die Gewalt eben bei Allah liege, erklärte der Islamwissenschaftler.
Hinsichtlich der Einrichtung eines „Wortes zum Freitag“, das dem besseren Kennenlernen des Islam dienen soll, sagte Raddatz: „Es gibt selbstverständlich im Islam einen Teil, der auch durch die Religionsfreiheit des demokratischen Rechtsstaates abgedeckt ist. Das sind die berühmten fünf Säulen des Islam. Wenn das der hiesigen Öffentlichkeit klargemacht wäre, dann würde auch ein solches ‚Wort zum Freitag‘ entsprechenden Gehalt bekommen.“ Nur müsse man vorab wissen, dass es „innerhalb des islamischen Glaubens einen gesetzlichen, rechtlichen Teil gibt, dem es sogar aufgetragen ist, alles andere nicht Islamische früher oder später zu überwinden. Und das ist das große Problem, das wir mit einer muslimischen Gemeinschaft hier haben“.
„Versöhnung ist Islamisten fremd“
Raddatz glaubt nicht, dass ein eigenes geistliches Wort bei Islamisten als Signal der Versöhnung und der friedlichen Koexistenz verstanden werden könne. „Das Prinzip der Versöhnung ist Islamisten fremd. Schon der Begriff des Islamismus allein deutet ja schon an, dass es sich hier um eine radikalere Version des Islam handelt, die eben genau das verfolgen muss, was ihr aus den orthodoxen Grundlagen des Islam her aufgetragen ist, nämlich früher oder später nichtislamische Umgebungen zu überwinden und den Islam zu installieren.“ Wohin man auch schaue, sei derzeit die „Dominanz des radikalen Islam“ zu sehen. Deswegen sei es so wichtig, dass der „Westen“ grundsätzlich auf europäischer Ebene dieses Grundproblem anspreche.
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