Das iranische „House of Cartoons“ und das „Sarcheschmeh“-Kultur-Zentrum haben gemeinsam den Wettbewerb für Holocaust -Karikaturen veranlasst, schreibt die Tageszeitung Yediot Aharonot. Dies sei eine Reaktion auf die veröffentlichten Mohammed-Karikaturen des französischen Charlie-Hebdo-Magazins, erklärten die Veranstalter. Bis zum 1. April können Karikaturisten ihre Entwürfe zu dem Thema einreichen. Preise in Höhe von umgerechnet rund 10.600 Euro, 7.000 Euro und 4.400 Euro stehen für die Gewinner bereit. Laut dem Bericht sollen die Satire-Zeichnungen im „Palästinensischen Museum für zeitgenössische Kunst“ in Teheran sowie an anderen Orten in der iranischen Hauptstadt ausgestellt werden.Es ist nicht das erste Mal, dass im Iran ein derartiger Wettbewerb stattfindet. 2006 hatte nach dem Erscheinen von Mohammed-Karikaturen in Dänemark die iranische Zeitung Hamschahiri nach der „geschicktesten“ Karikatur über den Völkermord an europäischen Juden gesucht. Das Blatt habe damit den „doppelten Maßstab“ des Westens im Bereich der Meinungsfreiheit kritisieren wollen, heißt es bei Yediot Aharonot. „Warum ist es in westlichen Ländern erlaubt, Karikaturen des Propheten Mohammed zu zeichnen, aber sobald der Holocaust bezweifelt und in Frage gestellt wird, werden Gefängnis- und Geldstrafen verhängt“, kommentierte damals der Vorsitzende des iranischen „House of Cartoons“.Den ersten Wettbewerb hatte ein Marokkaner gewonnen. Sein Bild zeigte einen Kran mit Davidsstern, der um den Felsendom eine Betonmauer errichtet, auf der ein Foto des KZ Auschwitz abgebildet war. (pro)