Wo es keine Religions- und Pressefreiheit gibt, sind auch alle anderen Freiheiten gefährdet. Das betonen Menschenrechtler immer wieder. Ihnen dürfte mulmig werden, wenn sie sich den heutigen Iran ansehen. Knapp 50 Journalisten und Blogger sitzen dort derzeit wegen ihrer Arbeit im Gefängnis, allein 25 wurden seit der Amtseinführung Rohanis im August 2013 neu inhaftiert. Unliebsame Medienorgane werden vom Regime verboten, Google oder Facebook sind geblockt, berichtet die Organisation „Reporter ohne Grenzen“. „Journalisten und andere Medienschaffende werden häufig von der Justiz vorgeladen oder festgenommen oder sind Schikanen und Angriffen der Sicherheitskräfte ausgesetzt“, heißt es in einem Bericht der UN über den Iran.
Doch auch vielen Christen ergeht es im Iran schlecht. So machte die Verhaftung des 32-jährigen Pastors Saeed Abedini Schlagzeilen. Im August 2012 hatte ihn die iranische Staatsmacht in einem öffentlichen Bus festgenommen. Bis heute sitzt er im Gefängnis und ist zu weiteren sechs Jahren Haft verurteilt. Abedini lebte mit seiner Familie in den USA, ist aber im Iran geboren, wurde dort Christ und war offenbar Teil einer Hauskirche. Er war zurück in seine einstige Heimat gereist, um ein Waisenhaus zu eröffnen. Das Regime wirft ihm nun „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ vor. Abedini ist laut dem Hilfswerk „Open Doors“ einer von 60 Christen, die derzeit wegen ihres Glaubens im Iran gefangen gehalten werden.