Der App-Name „Instapray“ erinnert an die sehr populäre Foto-App „Instagram“. Diese im Jahr 2010 veröffentlichte Applikation für Smartphones erlaubt es Usern, selbstgemachte Fotos in Sekundenschnelle über das Internet für andere sichtbar zu machen. „Instapray“ lehnt an dieses Konzept an: Geteilt werden hier jedoch nicht Fotos, sondern Gebetsanliegen.
„Hallo Leute, ich habe eine Bindehautentzündung bekommen. Ich hoffe und bete, dass Gott meine Augen berührt und sie heilt, denn in drei Wochen habe ich eine Examensprüfung“, schreibt ein Nutzer von den Philippinen. Unter jedem Beitrag gibt es einen Button in Herzform, über den man mitteilen kann, dass man für diese Person gebetet hat. Drückt ein Beter ihn, schaltet das Herz von Blau auf Rot, und das Wort „Prayed“ erscheint – „gebetet“. Außerdem verrät eine Zahl, wie viele Menschen bereits ein Gebet abgesandt haben. Nutzer können anderen auch einen Kommentar zu deren Gebetsanliegen hinterlassen. Für das Augenproblem haben inzwischen 17 Personen gebetet. „Danke, Herr Jesus, ich bin nun ganz entspannt. Meinem Gehirn geht es schon besser. Danke für die Hilfe!“, schreibt ein anderer Nutzer, der Gebetserhörung erfahren hat. Manche beschreiben konkret ein Problem, für das sie Gebet gebrauchen könnten, andere bitten nur ganz allgemein um Hilfe. Andere bedanken sich bei Gott und bei den anderen für Gebet.
Instapray ist seit Dezember 2013 auf dem Markt und kann sowohl für Apple- als auch Android-Geräte geladen werden. Die Hersteller wollten eine Applikation erschaffen, über die wildfremde Menschen aus der ganzen Welt miteinander und füreinander beten können – egal, welche Hautfarbe, Bildung oder kulturelle Hintergründe die anderen haben.
Oft steht unter einem Beitrag der Ort, von dem aus er abgeschickt wurde. Ob der eigene aktuelle Ort angezeigt werden soll oder nicht, bestimmt der Nutzer in den Einstellungen. Ähnlich wie bei Twitter kann man auch einzelnen Betern „folgen“ oder Gruppen anlegen. Instapray bietet zwar auch eine Suchfunktion, über die man nach bestimmten Wörtern in den Beiträgen suchen kann, jedoch lassen sich die Beiträge nicht nach bestimmten Sprachen filtern. Daher bekommen auch deutsche Nutzer alle Beiträge aus der ganzen Welt angezeigt, die meistens auf Englisch verfasst sind. (pro)