Ein Instagram-Post des christlichen Liedermachers Marty Sampson schockiert die Szene: Über den Nachrichtendienst informierte der 40-jährige Australier, dass er sich nicht mehr als Christ bezeichne.
Sampson stammt aus Sydney. Er leitete seit Ende der 1990er Jahre zusammen mit Joel Houston Hillsong United, die Jugendband der Freikirche Hillsong. Die Band veröffentlichte zahlreiche CDs. Gemeinsam mit Darlene Zschech und Reuben Morgan übernahm Sampson die musikalische Leitung der Kirche. Der verheiratete Vater eines Jungen veröffentlichte 2006 mit „Let Love Rule“ sein erstes Soloalbum.
„Keiner redet darüber“
Am Wochenende informierte Sampson über Instagram darüber, dass er seinen Glauben verloren habe. Das störe ihn nicht. Er sei jetzt glücklich und mit der Welt im Reinen: „Es ist verrückt!“, schrieb er. Viele Pastoren hätten ihren Glauben verloren, aber niemand rede darüber. Zudem passierten nur wenige Wunder. Ebenso spreche keiner über die Widersprüche der Bibel.
Ein Gott der Liebe könne nicht vier Milliarden Menschen in die Hölle schicken. „Christen sind oft am schnellsten darin, andere Menschen zu verurteilen. Sie können aber auch die schönsten und liebevollsten Menschen sein. Das ist nichts für mich“, schrieb Sampson. Er suche echte Wahrheiten. Das Christentum habe sich hier allen anderen Religionen angeglichen.
Viele Dinge könnten dabei helfen, ein Leben zu verändern – nicht nur eine „Version von Gott“. Andere Menschen zu lieben und ihnen zu vergeben, nett und großzügig zu ihnen zu sein, sei gut, egal, was man glaube. Wie jesus.de meldet, ist der Original-Post mittlerweile gelöscht, allerdings existieren noch Bildschirmaufnahmen davon.
Eine Stellungnahme der Hillsong-Gemeinde gibt es bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Viele Christen haben mit Sampsons Liedern Lobpreis gefeiert. Aus seiner Feder stammen unter anderem die Lieder „Carry Me“, „Better Than Life“ und „King of Majesty“. Vor zwei Wochen hatte der christliche Buchautor Joshua Harris ebenfalls mitgeteilt, dass er kein Christ mehr sei.
Von: Johannes Blöcher-Weil