Wie der "Evangelische Presse-Dienst" (epd) berichtet, soll es neben dem bekenntnisorientierten Unterricht auch einen erweiterten Ethikunterricht geben. Beide Pilotfächer werden zunächst an jeweils 25 Grundschulen in der ersten Klassenstufe eingeführt. Die Mindestteilnehmerzahl liege bei acht Schülern, erklärte Hahn. Voraussetzung für einen bekenntnisorientierten Islamunterricht, der den Glauben vermitteln soll, sei, dass das Land einen ‚verfassungskonformen Kooperationspartner finde, führte er weiter aus. Bisher bietet allein die Gruppe der Aleviten einen islamisch-konfessionellen Religionsunterricht an einzelnen Grundschulen in Hessen an.
Bereits im Jahr 2009 hatte die hessische Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) erklärt, sie arbeite auf die Einführung eines allgemeinen islamischen Religionsunterrichtes hin. Islamischen Schulunterricht in verschiedenen Formen gibt es bisher in einzelnen deutschen Bundesländern, etwa in Nordrhein-Westfalen. Eines der größten Probleme, denen Bundesländer bei der Einführung von Islamunterricht gegenüberstehen, ist der häufig fehlende Ansprechpartner auf Seiten der Muslime. Denn die Inhalte, die im Religionsunterricht gelehrt werden, werden nicht vom Staat, sondern der jeweiligen Religionsgemeinschaft vorgegeben. Im Falle des christlichen Religionsunterrichts sind die Kirchen hierfür verantwortlich – eine vergleichbare Institution, die einen Großteil der Gläubigen vertritt, besteht auf islamischer Seite nicht. In Niedersachsen wurde zu diesem Zweck etwa ein "Runder Tisch" aus Vertretern verschiedener muslimischer Organisationen gegründet.
Wie der epd weiter berichtet, sollen die Lehrkräfte für den hessischen Islamunterricht laut Hahn zunächst aus dem Kreis bereits beschäftigter Lehrer islamischer Religionszugehörigkeit kommen. Sie sollen für den Religionsunterricht eine Weiterbildung erhalten. Mittelfristig baue das Land auf Absolventen des im vergangenen Jahr gegründeten Zentrums für Islamische Studien an den Universitäten Frankfurt und Gießen. (pro)