Herrnhuter Brüdergemeine wird Weltkulturerbe

Die Herrnhuter Brüdergemeine wird Weltkulturerbe. Damit werden die Siedlungen in Deutschland Teil eines transnationalen Welterbes.
Von Martin Schlorke
Der ostsächsische Ort Herrnhut

Die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine im Landkreis Görlitz werden Welterbe. Das gab die Unseco am Freitag bekannt. Gemeinsam mit dem bereits 2015 aufgenommenen Christiansfeld in Dänemark werden die Herrnhuter Siedlungen in Ostsachsen, im amerikanischen Bethlehem (Pennsylvania) und im nordirischen Gracehill nun zu einer transnationalen Welterbestätte zusammengeführt.

Die deutsche Botschafterin bei der Unesco, Kerstin Pürschel, zeigte sich erfreut über die Entscheidung. „Die gemeinsame Einschreibung ist ein schönes Zeugnis erfolgreicher Zusammenarbeit von Vertragsstaaten der Welterbekonvention.“ Die Herrnhuter Brüdergemeine erinnere zudem daran, „dass Bildung, Solidarität und Inklusion (…) auch heute für unsere Gesellschaften eine besondere Verpflichtung bleiben“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Als „starkes Zeichen“ bezeichnet die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, das transnationale Welterbe. Die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine stünden für den kulturellen und geistigen Austausch über Ländergrenzen und Kontinente hinweg. „Ich hoffe, dass diese besondere Welterbestätte ihre verbindende Wirkung noch lange entfalten wird.“

Die sächsische Stadt Herrnhut ist Gründungsort der 1722 entstandenen Freikirche und Ausgangspunkt für die ersten Ansätze einer prototypischen Siedlung. Gegründet wurde der Ort Herrnhut von Glaubensflüchtlingen aus Mähren, die vor der römisch-katholischen Gegenreformation nach Sachsen geflüchtet waren. Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760) bot ihnen Asyl und sie durften sich auf seinem Landbesitz ansiedeln. Weltweit gibt es mehr als 30 ähnlich angelegte Orte.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen