Henrik Otto leitet zukünftig den Bund Freier evangelischer Gemeinden

Führungswechsel beim Bund der Freien evangelischen Gemeinden: Ab 2024 übernimmt Henrik Otto das Präses-Amt von Ansgar Hörsting.
Von Jonathan Steinert
Henrik Otto, Bund FeG

Ab Januar 2024 übernimmt Henrik Otto das Amt des Präses im Bund der Freien evangelischen Gemeinden (FeG). Auf einem Sonderbundestag wurde er am 17. Juni gewählt. Der 46-Jährige ist derzeit Bundessekretär für die Region Süd und Mitglied der Bundesleitung. Zuvor war er von 2002 bis 2016 als Pastor in verschiedenen Gemeinden tätig. Als Präses folgt er Ansgar Hörsting nach, der das Amt seit 2008 inne hat.

Er verspüre eine Leidenschaft, das Evangelium in die Welt zu bringen, sagte Otto laut einer Pressemitteilung. „Ich kann mir eine Welt beim besten Willen nicht vorstellen, die auf dieses Evangelium verzichten müsste.“

Für ihn sei dabei die Verbindung aus Tradition und Moderne wichtig. Die Freien evangelischen Gemeinden stünden auf den Schultern von Menschen, mit denen Gott Geschichte geschrieben habe. Ein Bund von selbstständigen Gemeinden sei ein „echter Wert“, mit dem man sich auseinandersetzen müsse, wodurch das System aber auch vital bleibe. Die Geschwindigkeit der Welt erfordere „eine grundsätzliche Bereitschaft zu Veränderung“.

„Mit dem Herzen bei Jesus, mit Füßen auf dem Boden“

So seien heute viele Menschen nicht mehr religiös, sondern spirituell. Das mache es für Gemeinden nicht einfacher, jedoch werde es wieder einfacher, über den Glauben zu sprechen. Gemeinden sollten mit dem Herzen bei Jesus, mit den Füßen fest auf dem Boden sein, um Schritt zu halten. Das bezog Otto unter anderem auf die Digitalisierung.

Auch Evangelisation, Gemeindegründungen und das Weiterentwickeln „originaler Gemeinden“ nannte Otto als zentrale Aufgaben. Zudem sei das Ziel, mehr Raum zu schaffen für junge Menschen in Verantwortung. Es sei eine „riesige Herausforderung“, dass sich die Generationen untereinander verständen.

Otto kommt ursprünglich aus Siegen und hat an der Theologischen Hochschule Ewersbach, der Ausbildungsstätte des FeG-Bundes, studiert. Derzeit bildet er sich an der Trinity Evangelical Divinity School in Chicago zum Doctor of Ministry weiter.

Merle Schwarz, Bund FeG Foto: Bund FeG
Erste Frau als Bundessekretärin: Merle Schwarz

Auf dem Sonderbundestag wurde zudem Merle Schwarz zur Bundessekretärin für die Region West gewählt. Die 46-Jährige ist nach FeG-Angaben die erste Frau im Amt einer Bundessekretärin in der Geschichte der Freien evangelischen Gemeinden in Deutschland. Sie tritt ihre Aufgabe im September dieses Jahres an.

Zum Bund der Freien evangelischen Gemeinden in Deutschland gehören nach eigenen Angaben mehr als 500 selbstständige Ortsgemeinden mit insgesamt 42.350 Mitgliedern. Der Bund gehört zur Evangelischen Allianz, zur Vereinigung Evangelischer Freikirchen, sowie zur Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen.

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