Die Heilsarmee-Gruppe hat sich für ihren Auftritt im schwedischen Malmö einen neuen Namen gegeben: „Takasa“. Das bedeutet in der Sprache Suaheli „reinigen“. Der Name stehe „deshalb für ‚reine‘ Lebensfreude, wie sie die Band verkörpert und lädt zum ‚puren’ Musikgenuss ein“, heißt es in einer Mitteilung. Wie die Schweizer Zeitung Blick berichtet, könne „Tasaka“ auch als Akronym für „The Artists known as Salvation Army“ (Die als Heilsarmee bekannten Künstler) betrachtet werden.
Am vergangenen Wochenende hat die European Broadcasting Union (EBU) entschieden, dass die Heilsarmee beim ESC antreten darf. „Alle 39 Einreichungen der teilnehmenden Länder wurden akzeptiert und für korrekt befunden“, sagt der EBU-Vorsitzende Frank-Dieter Freiling gegenüber Blick. Alle Anträge seien regelkonform. "Es bestand kein Handlungsbedarf, den Fall der Heilsarmee gesondert zu betrachten oder den Vorschlag der Schweizer Delegation gar abzulehnen", fügte Freiling hinzu.
Für die EBU war Stein des Anstoßes, dass die Heilsarmee mit ihrer Uniform die bestehende Institution Heilsarmee bewerbe. Das Reglement verbiete jedoch, den Eurovision-Auftritt für Werbung zu nutzen.
Nach Bekanntwerden der Auflagen erwägte die christliche Organisation vorübergehend einen Rückzug vom Wettbewerb. Nun entspricht sie den Anforderungen der EBU. Der Gruppe gehe es nicht nur um Name und Outfit, sondern um ein stimmiges Auftrittspaket. Die Band trägt nun ein weiß-blaues, klassisches Outfit, das uniform wirkt, aber keine eigentliche Uniform ist. Weil die Heilsarmee-Band im Bewerbungsvideo in offizieller Uniform spielte, musste auch das Musikvideo neu gedreht werden. Für ihr Lied „You and me“ nahm die Gruppe ein Video im Road-Movie-Stil auf. Es zeigt „Takasa“ auf der Fahrt nach Malmö.
Die Heilsarmee wurde 1865 von dem englischen Methodisten-Pastor William Booth gegründet und ist in 126 Ländern tätig. Sie engagiert sich vor allem in der Sozialarbeit und der christlichen Verkündigung. Die praktische Arbeit umfasst unter anderem Obdachlosenfürsorge, Heime für Kinder, Alte, Alkoholkranke und Behinderte, AIDS-Prävention und Katastrophenhilfe. Die Heilsarmee in der Schweiz ist auch für Österreich und Ungarn zuständig und hat dort rund 5.000 Mitglieder. Die Schweiz tritt im zweiten Halbfinale am 16. Mai an und kann sich dort für das Finale qualifizieren. Das findet dann am 18. Mai im schwedischen Malmö statt. (pro)