Es sind wenige Wochen vor der Wahl des neuen US-Präsidenten am 3. November 2020, da versendet der Vorstands-Vorsitzende der Axel-Springer SE eine E-Mail. Mathias Döpfner ruft darin zum Gebet für den damaligen Präsidenten Donald Trump auf. Diese Mail liegt der amerikanischen Zeitung Washington Post vor.
In der E-Mail schreibt Döpfner: „Wollen wir alle am 3. November morgens eine Stunde in uns gehen und beten (sic) dass Donald Trump wieder Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird.“
Neben diesen Aufruf listet der Springer-Chef die „wichtigsten Themen der letzten 10 Jahre“ auf. Diese seien Verteidigung der freien Demokratie, Klimakrise, Stabilität im Nahen Osten, Stärkung der NATO, Stabilisierung der amerikanischen Wirtschaft und Vorgehen gegen „Plattform-Monopole“. Aus der Mail geht hervor, dass Trump fünf dieser sechs Themen vorangetrieben habe. „Mehr hat keine amerikanische Regierung der letzten 50 Jahre geschafft.“ Vor allem Trumps Vorgehen gegen die Suchmaschine Google gefällt laut der Mail Döpfner.
Erst abgestritten, dann relativiert
Als Journalisten der Zeitung Döpfner auf diese Mail ansprechen, dementiert der 59-Jährige die Existenz derselben. Erst als ihm die Mail vorgelegt wird, habe er erklärt, dass er diese Mail als „ironische und provokative Äußerung im Kreis der Leute, die Donald Trump hassen“ verschickt habe, zitiert ihn die Washington Post.
Gegenüber verschiedenen deutschen Medien erklärte Axel Springer SE, dass es sich um eine Mail an vier Kollegen gehandelt habe und nicht um eine Rundmail. Zudem sei die Gebetsaufforderung „selbstverständlich ein Scherz“ gewesen. Bei Axel Springer werde nicht kollektiv gebetet. Der Rest der Mail sei jedoch kein Scherz gewesen und spiegele die persönliche Sicht von Döpfner zu dem Zeitpunkt wider.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Döpfner in vertraulichen Nachrichten falsch verstanden fühlt. Bereits im Oktober veröffentlichte die New York Times Zitate aus einem Chat zwischen dem Springer-Chef und dem Autor Benjamin von Stuckrad-Barre. Darin schrieb Döpfner über den damaligen Bild-Chef Julian Reichelt, er sei „halt wirklich der letzte und einzige Journalist in Deutschland, der noch mutig gegen den neuen DDR-Obrigkeitsstaat aufbegehrt. Fast alle anderen sind zu Propaganda-Assistenten geworden.“ Döpfner wies auch damals anschließend auf Ironie hin und entschuldigte sich.
7 Antworten
So kann man, Döpfner, Gebet ins Lächerliche ziehen. Gebete werden nur erhört, wenn unser Wunsch dem Willen unseres Vaters im Himmel entsprechen.
Was ist schlimm daran, wenn Herr Döpfner zum Gebet für Trump aufgerufen hat? Darf das nicht sein, weil das linke Meinungsmonopol in der BRD das nicht will? Auch dieses Gebet ist ein Teil der Meinungsfreiheit, die es gegen die Linken zu verteidigen gilt.
Lieber Herr Weber!
Was entspricht dem Willen Gottes? Wenn das immer so klar wäre. War Gott mit Dietrich Bonhoeffer oder mit Adolf Hitler?
Und „Gebete werden nur erhört, wenn….“
Haben Sie schon einmal erlebt, dass Gott völlig souverän handelt, bevor wir ihm unsere Fragen betend
vorgetragen haben?
Die Formel „Gottwirkt nur, wenn (!) wir (!) dies und das tun. ist vertraut, aber eigentlich eine Respektlosigkeit Gott gegenüber .
Lieber Herr Weber!
Was entspricht dem Willen Gottes? Wenn das immer so klar wäre. War Gott mit Dietrich Bonhoeffer oder mit Adolf Hitler?
Und „Gebete werden nur erhört, wenn….“ ist daneben, Gott ist nicht mein Kumpel!
Haben Sie schon einmal erlebt, dass Gott völlig souverän handelt, bevor wir ihm unsere Fragen betend
vorgetragen haben?
Die Formel „Gottwirkt nur, wenn (!) wir (!) dies und das tun. ist vertraut, aber eigentlich eine Respektlosigkeit Gott gegenüber .
Wenn Religion und Politik anfangen Hand in Hand zu gehen, dann wird es dunkel, sehr dunkel. Dann hilft auch kein Gott mehr, wie uns die Erfahrung zeigt.
Haben wir keine anderen Probleme? Sich damit zu beschäftigen ist nur Zeitverschwendung.
Matthias Döpfner m.E. ohne „Rückgrat“
immer die Fahne nach dem Wind – abstoßend