Harald Schmidt wurde am 18. August 1957 in Neu-Ulm geboren und wuchs in Nürtingen auf. Er war zunächst Schauspieler und Kabarettist. Gemeinsam mit Herbert Feuerstein moderierte er von 1990 bis 1994 die Comedy-Sendung „Schmidteinander“. Von 1995 bis 2014 war er Gastgeber in der „Harald Schmidt Show“ auf Sat.1 und danach in der ARD. Nach seiner Zeit in der Fernsehunterhaltung trat der Vater von fünf Kindern verstärkt im Theater und in Fernsehrollen auf, unter anderem in der ZDF-Serie „Traumschiff“.
Er bete regelmäßig, sagte der Entertainer vor einigen Jahren in einem Interview mit dem Domradio. Der sonntägliche Kirchgang gehöre in seinem Leben wie selbstverständlich dazu. Nach Taufe, Kommunion und Firmung habe er im Kirchenchor gesungen, sagte Schmidt, der ausgebildeter Kirchenorganist ist und Mitglied bei den Pfadfindern war. Zum Pfarrer habe es wegen „der Weiber“ nicht gereicht.
Er entdecke durchaus Parallelen zwischen dem Beruf des Schauspielers und dem des Pfarrers, fügte Schmidt hinzu. Auch die Moderation einer Show und eine Liturgie hätten gewisse Ähnlichkeiten, wenn auch nicht unbedingt inhaltlich. Seinen Akku tanke er durch Nichtstun auf: „Das Selbstgespräch ist für mich doch mit das Allerwichtigste und da stehe ich, glaube ich, auch in der Tradition des Alten Testaments. Also, das war doch diese Abteilung, wo man dann in die Wüste zurückging und erleuchtet zurückkam, nicht?“
Neben den Skandalen auch die schönen Seiten der Kirche sehen
Er glaube daran, „dass es etwas gibt, was größer ist als wir, und das gibt mir doch eine große Gelassenheit und Beruhigung“. Dazu gehöre auch der Glaube an das ewige Leben. Wenn man von Ewigkeit zu Ewigkeit denke, „sollte man sich nicht mit allzu viel belasten, für die Jährchen, die wir hier auf Erden wandeln“. Beim regelmäßigen Gebet versuche er, neben dem „Vaterunser“, in den Dialog mit Gott zu treten, sagte Schmidt. Das Schöne sei, dass „im Haus des Herrn“ viele Menschen Platz hätten und die Türen offen seien. „Wenn ich an das Bild vom verirrten Schaf denke, es ist nie zu spät, zurückzukehren, nicht?“, meint Schmidt.
In einem Interview mit dem Magazin Stern sagte der Entertainer im Februar, dass für ihn ein Austritt aus der katholischen Kirche „unvorstellbar“ sei. Die Enthüllungen über sexuellen Missbrauch durch katholische Priester finde er „grauenhaft“, erklärte Schmidt, und die Vorfälle müssten konsequent strafrechtlich verfolgt werden. Skandale in der Kirche seien aber kein Phänomen allein der Gegenwart, man denke nur an die Inquisition.
Ihm sei es wichtig, auch die positiven Seiten der Kirche zu betonen. Dabei verwies Schmidt auf „viele fantastische Priester oder großartige Krankenhäuser“, die von katholischen Orden getragen würden. Das dürfe man „bei all dem Horror“ nicht vergessen. Auf die Frage, warum er überhaupt Halt im Christentum suche, sagte er: „Wollen Sie den Halt etwa bei einer Staatsform suchen?“ Zudem erklärte er, dass sich das Jenseits „dem Beschreibbaren“ entziehe. Pointen darüber funktionierten für ihn nicht.
Besuch der Messe ein wichtiges Ritual
Gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung bekannte Schmidt, dass er fast einmal Priester geworden wäre und das der Besuch der Messe für ihn ein wichtiges Ritual sei. In Köln gebe es Priester, deren Predigten er gut findet. „Hauptsächlich Jesuiten. Aber theologisch kann ich das nicht beurteilen.“ Schmidt weiter: „Als Gläubiger brauche ich keine Theologie. Ich glaube einfach. Ich kenne Frauen in den Neunzigern, die gehen jeden Sonntag in die Kirche und beten täglich den Rosenkranz. Die wissen nicht einmal, dass es überhaupt Theologieprofessoren gibt.“
Es habe in seinem Leben nie atheistische oder agnostische Phasen gegeben, sagt Schmidt. „Zweifel schon, aber warum sollte man für die 80 oder 85 Jahre, die man hier auf Erden ist, den großen Durchblicker spielen? Die Wahrscheinlichkeit, dass es hinterher ganz anders ist, liegt ja mindestens bei 50 zu 50.“ Aber wenn ihm jemand sage, dass er mit Glauben nichts am Hut habe, sei das „auch okay“, meint Schmidt. „Als Katholik müsste ich natürlich im Auftrag der Kirche missionieren, aber das mache ich nicht.“
Mitte August strahlte die ARD unter dem Titel „Back to the roots“ eine Folge aus der SWR-Serie „Expedition in die Heimat“ aus. Darin zeigt der Entertainer dem Fernsehteam seine Heimat und besucht mit ihm auch die evangelische Versöhnungskirche in Nürtingen, in der er Orgelspielen lernte und regelmäßig im Gottesdienst spielte. „Mit Hits wie dem weltberühmten ‚Danke’“, sagte Schmidt, „aber auch ‚Wenn das Rote Meer grüne Welle hat’“. Letzteres ist dann im Off zu hören, im Text des Liedes heißt es: „Wenn das Rote Meer grüne Welle hat, dann ziehen wir frei, dann ziehen wir frei heim aus dem Land der Sklaverei.“
Schmidt setzt sich im Beitrag dann auch, wie in alten Zeiten, an die Orgel und spielt einen Kirchenchoral. In einer früheren, längeren Version der Sendung, welche die ARD später wieder offline stellte, besuchte Schmidt dann auch noch die katholische Kirchengemeinde des Ortes, in der er ebenfalls häufig den Gottesdienst musikalisch begleitete. Auch hier spielt er kirchliche Lieder auf der Orgel an.
4 Antworten
Solche Typen wie Harald Schhmidt, fehlen heute an allen Ecken und Enden. Fast nur noch mainstream hörige, weichgespülte und gleich… (vollende das Wort nicht wegen der Zensur) Weicheier.
„Du gedankenloser Mensch! Willst du nicht einsehen, dass ein Glaube, der nicht zu Taten führt, wirkungslos ist“, so Jakobus 2, 20.
Und Jesus Christus wird laue Christen aus Seinem Mund ausspucken, Offenbarung 3,16.
Leider ist aus dem Artikel nicht ersichtlich, welche Taten Harald Schmidt vorzuweisen hat.
Respekt: Harald Schmidt bekennt sich zum kath. Glauben und geht am Sonntag in die Kirche. Ein Vorbild!
Schmidt weiter: „Als Gläubiger brauche ich keine Theologie. Ich glaube einfach. …“ Nur WAS? An was, an wen?