Geboren wurde Harald Schmidt am 18. August 1957 in Neu-Ulm. Er ist Schauspieler, Kabarettist, Kolumnist, Schriftsteller und Moderator. Bekannt wurde er vor allem durch seine nach ihm benannte Late-Night-Show, die er von 1995 bis 2014 moderierte.
Er bete regelmäßig, sagte der Entertainer in einem Interview mit dem Domradio vor zwei Jahren. Der sonntägliche Kirchgang gehöre in seinem Leben wie selbstverständlich dazu. Nach Taufe, Kommunion und Firmung habe er im Kirchenchor gesungen, erzählte er im Domradio. Außerdem bildete er sich als Organist fort und war Mitglied der Pfadfinder. Zum Pfarrer habe es wegen „der Weiber“ nicht gereicht.
Dabei könne er sogar Parallelen zwischen dem Beruf des Schauspielers und dem Pfarrberuf sehen. Die Moderation einer Show und eine Liturgie hätten durchaus Ähnlichkeiten, wenn auch nicht unbedingt inhaltlich, sagte Schmidt. Seine Karriere habe ein hohes Maß an Disziplin gefordert, erinnert sich Schmidt. Seinen Akku tanke er durch Nichtstun auf: „Das Selbstgespräch ist für mich doch mit das Allerwichtigste und da stehe ich, glaube ich, auch in der Tradition des Alten Testaments. Also, das war doch diese Abteilung, wo man dann in die Wüste zurückging und erleuchtet zurückkam, nicht?“
Er glaube daran, „dass es etwas gibt, was größer ist als wir, und das gibt mir doch eine große Gelassenheit und Beruhigung“. Dazu gehöre auch der Glaube an das ewige Leben. Wenn man von Ewigkeit zu Ewigkeit denke, „sollte man sich nicht mit allzu viel belasten, für die Jährchen, die wir hier auf Erden wandeln“. Beim regelmäßigen Gebet versuche er, neben dem „Vaterunser“, in den Dialog mit Gott zu treten, sagte Schmidt. Das Schöne sei, dass „im Haus des Herrn“ viele Menschen Platz hätten und die Türen offen seien.
Keine Witze über den Islam
In einem Interview mit dem österreichischen Magazin profil sagte der Schauspieler im Juli, er würde nie Witze über den Islam machen. „Weil mir früh klar war, dass Satire etwas für eine gewisse westliche Klientel ist, und dass es sinnlos ist, da zu missionieren. Ich lasse mir auch sofort Feigheit vorwerfen, aber ich meine, ich bin Conférencier und kein Heldendarsteller.“ Auf die Frage, ob er eine Autobiografie plant, sagt Schmidt: „Um Gottes willen! Meine Autobiografie liegt elektronisch vor. Ich behaupte, meine 2.000 Shows sind meine Autobiografie. Da habe ich unglaublich viel verheizt.“ (pro)
Von: js