Eine offizielle Verwarnung hat sich nun die brasilianische Fußballnationalmannschaft abgeholt – und zwar fürs Beten. Weil die Sportler nach ihrem Sieg beim „Confed-Cup“ in Südafrika gemeinsam Gott für ihren Erfolg gedankt hatten, setzte es eine Rüge vom Weltfußballverband Fifa. Das berichtet der Schweizer Radiosender „20 Minuten online“ auf seiner Internetseite. Die italienische Zeitung „Il Giornale“ vermutet dahinter einen Angriff auf das Christentum. Sie titelte in Reaktion auf den Vorfall: „Beten verboten (aber nur für die Christen)“.
„Il Giornale“ verweist auf die ägyptische Nationalmannschaft, der das Beten nach einem Spiel nicht untersagt wurde. Im selben Turnier hatten sich die arabischen Spieler nach Mekka gewandt, um Allah anzubeten. Hier habe die Fifa keine Notwendigkeit gesehen, die Ägypter zurechtzuweisen. Das, so schreibt „20 Minuten online“, habe die Fifa mittlerweile bestätigt und auf die Spielregeln des „International Football Association Boards“ verwiesen. Diese besagten allerdings nur, dass die Spieler keine Kleidung mit „politischen, religiösen oder persönlichen Botschaften“ öffentlich tragen und zeigen dürfen. „Religion soll sich vom Fußball distanzieren“, zitiert die Schweizer Internetseite „Jesus.ch“ die offizielle Begründung der Fifa.
Schon 2007 erregte die Fifa Aufsehen mit ihrem Verbot christlicher Slogans auf T-Shirts. Wenn ein Spieler die Regel missachtet, können er und seine Mannschaft mit einer Strafe belegt werden. „Das kann doch nicht sein, die können uns doch nicht alles verbieten“, hatte der Fußballer Dédé aus Brasilien damals gegenüber „Sport Bild“ gesagt. Fußballprofi Marcelo Bordon hingegen tätowierte sich den Satz „Jesus ist meine Kraft“ auf den Rücken und entging damit dem Fifa-Verbot. (PRO)