Göring-Eckardt tritt zurück

Katrin Göring-Eckardt hat am Donnerstag ihr Amt als Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) niedergelegt. Die Politikerin hatte nach der Bundestagswahl am Sonntag angekündigt, dass sie sich um das Amt der Fraktionsvorsitzenden ihrer Partei im Bundestag bewerben möchte.
Von PRO

Göring-Eckardt war seit 2009 EKD-Präses. Sie habe das Amt damals mit Freude und Dankbarkeit übernommen, um „an dieser Stelle meine Kirche mitgestalten zu können“. Sie sei „dankbar für das engagierte Zusammenwirken von Synode, Kirchenkonferenz und Rat. Gemeinsam konnten wir viel bewirken. Es gehört zu meinem Selbstverständnis, dass ich mir anvertraute Ämter und Aufgaben mit ganzer Kraft ausfülle“, erklärte sie in Berlin.

An künftiger Entwicklung der Partei mitwirken

Sie sehe nun ihre Aufgabe darin, mit ganzer Kraft an der künftigen Entwicklung ihrer Partei mitzuwirken. Die 47-Jährige dankte „für Unterstützung und den gemeinsamen Mut Neues zu wagen, ich danke für gemeinsames Ringen um Entscheidungen und für offene Worte. Und ich freue mich darauf, auch weiterhin als Mitglied der Synode an der Zukunft der evangelischen Kirche in Deutschland mitzuwirken“.

Der EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider, äußerte über ihre Arbeit an der Spitze der EKD-Synode: „Katrin Göring-Eckardt hat sich in hervorragender Weise um unsere Kirche verdient gemacht.“ Sie habe eine wichtige Scharnier-Funktion zwischen dem Rat und der Synode wahrgenommen. Sehr am Herzen gelegen habe ihr der Reformprozess der EKD, wo sie als Vorsitzende der EKD-Steuerungsgruppe für den Reformprozess "Kirche im Aufbruch" tätig gewesen sei: „Ich habe großes Verständnis dafür, dass ihre künftigen Aufgaben nicht mehr mit diesem hohen kirchlichen Leitungsamt zu vereinbaren sind.“

Impulse haben gut getan

Ihre beiden Stellvertreter Günter Beckstein und Klaus Eberl lobten Göring-Eckardts „engagierte und ihrer Kirche und Synode herzlich verbundene Amtsführung als Präses. Ihre kreativen Impulse haben uns als Präsidium und Synode außerordentlich gut getan“. Zudem habe sie die Synode der EKD in der Öffentlichkeit in „hervorragender Form“ präsentiert. Zuletzt waren auch kritische Stimmen laut geworden, die Göring-Eckardts politisches und kirchliches Engagement für unvereinbar hielten.

Göring-Eckardts Nachfolger soll im November auf einer Synode in Düsseldorf gewählt werden. Bis zu dieser Neuwahl werden die beiden Stellvertreter Günther Beckstein und Klaus Eberl die Amtsgeschäfte führen. Die Grünen-Politikerin gehört seit 2003 der EKD-Synode an. Im Mai 2009 wurde sie zur Präses gewählt. Nach Übernahme ihrer Spitzenkandidatur für Bündnis 90/Die Grünen für die Bundestagswahl 2013 ließ sie ihr Amt seit dem 10. November 2012 ruhen. (pro)

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